Sebnitz
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Neues Wasserrad für die Neumannmühle

Die historische Mühle im Kirnitzschtal braucht ein neues Wasserrad. Das kostet 20.000 Euro. Dafür gab es jetzt eine erste Spende.

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Das Wasserrad der Neumannmühle ist sichtbar verschlissen. Ersatz muss her.
Das Wasserrad der Neumannmühle ist sichtbar verschlissen. Ersatz muss her. © Steffen Unger

Seit vielen Jahrhunderten dreht sich im Kirnitzschtal das historische Wasserrad der Neumannmühle. Bis ins 14. Jahrhundert reichen die historischen Aufzeichnungen zurück. Dort, wo heute das technische Museum zu finden ist, gab es damals eine kleine Schneidemühle. Über die Jahrhunderte hinweg und mit Beginn der Flößerei auf der Kirnitzsch, etwa um 1580, wuchs auch die Bedeutung der Sägemühlen im Kirnitzschtal.

Der ältere Teil der Neumannmühle war eine Brettmühle mit einem Ein-Blatt-Sägegatter. Dieser Teil ist seit der Gründung nahezu unverändert erhalten geblieben und damit mindestens 450 Jahre alt. In den Jahren 1871/72 erfolgte in der Neumannmühle der Anbau einer Holzschleiferei, die bis 1945 täglich 300 Kilogramm Holzschliff produzierte, der in nahen Papierfabriken, unter anderem in Sebnitz, die Grundlage der Papierherstellung war.

Mit Stilllegung des Sägewerkes im Jahr 1957 gab es in den 1950er- und 1960er-Jahren erste Aktivitäten zur Schaffung eines technischen Denkmals mit der Dokumentierung der technischen Einrichtung zum Erhalt des historischen Wertes. Allerdings folgten zunächst Jahre des Verfalls von Gebäude und Anlage, bevor dann Anfang der 1990er-Jahre umfangreiche Restaurierungsarbeiten starteten.

Einzige ursprünglich erhaltene Mühle im Kirnitzschtal

Bis heute ist die Neumannmühle die einzige Mühle im Kirnitzschtal, die noch annähernd ihre ursprüngliche Gestalt besitzt. Um das Gebäude auch weiterhin vor dem Verfall zu schützen, kümmert sich seit mehr 20 Jahren der Verein Schauanlage Neumannmühle um den Erhalt und den Museumsbetrieb.

Hauke Haensel (li.) und Thomas Gischke (re.) von der Volksbank übergaben den Scheck über 5.000 Euro für die Neumannmühle stellvertretend an den Sebnitzer Amtschef Ronald Kretzschmar (Mitte).
Hauke Haensel (li.) und Thomas Gischke (re.) von der Volksbank übergaben den Scheck über 5.000 Euro für die Neumannmühle stellvertretend an den Sebnitzer Amtschef Ronald Kretzschmar (Mitte). © Marko Förster

Nun ist das historische Wasserrad in die Jahre gekommen und muss dringend erneuert werden. Die Kosten für den Bau des neuen Rades liegen bei etwa 20.000 Euro. Ein Viertel davon übernimmt jetzt die Volksbank Pirna. Der Erhalt solch wichtiger historischer Kulturgüter sei eine Herzensangelegenheit, erklärt die Bank. Auch das unermüdliche Engagement der Vereinsmitglieder soll damit gewürdigt werden. Anlässlich einer Vertreterversammlung der Volksbank in Sebnitz übergaben Vorstandschef Hauke Haensel und der Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Gischke den Scheck über 5.000 Euro.

Der Sebnitzer Amtschef Ronald Kretzschmar nahm die Spende stellvertretend für den Verein Schauanlage Neumannmühle entgegen. Die Stadt Sebnitz selbst unterstützt den Verein auch 2022 im Rahmen der jährlichen Vereinsförderung mit 5.000 Euro für die Unterhaltung und den Betrieb der historischen Anlage.

Das neue Wasserrad soll entsprechend der dokumentierten Aufzeichnungen nach traditioneller Art und Weise gebaut werden. Mit einem Durchmesser von 4,80 Metern und insgesamt 48 Blechschaufeln entspricht es seinem historischen Original. (SZ)