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Sächsische Schweiz: Tonnenweise Kalk für den Wald

Ab Montag kreisen Hubschrauber über dem Forstbezirk Neustadt und verstreuen Dolomit-Pulver. Was Wanderer beachten müssen.

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Tonnenweise Kalk im Anflug: Ab 10. Juli verteilt ein Helikopter Kalk über den Wäldern der Sächsischen Schweiz.
Tonnenweise Kalk im Anflug: Ab 10. Juli verteilt ein Helikopter Kalk über den Wäldern der Sächsischen Schweiz. © Sachsenforst

Über den Wäldern des Forstbezirkes Neustadt wird ab dieser Woche regelmäßig ein Hubschrauber kreisen. Der Grund für den Einsatz ist die geplante Waldkalkung, die am 10. Juli startet. Diese betrifft nicht nur den Staatswald, auch die kommunalen und privaten Wälder werden gekalkt. Konkret geht es um die Forstreviere Rosenthal, Bielatal, Cunnersdorf und Königstein.

Zwischen Pfaffendorf und Leupoldishain sowie südlich von Pfaffenstein und Cunnersdorf werden auf einer Fläche von rund 820 Hektar gemahlenes Dolomitgestein verstreut. Etwa vier Wochen wird die Aktion dauern. Wie der Forstbezirk Neustadt mitteilt, werden in dieser Zeit etwa 2.500 Tonnen Kalk verteilt. Lkws bringen den Kalk an auf vorbereitete Lagerplätze im Wald. Ein Helikopter nimmt das Gemisch auf und verteilt es anschließend gleichmäßig über den Wäldern.

Das Gemisch aus Magnesium, Kalzium und Carbonat neutralisiert saure Einträge aus Luftschadstoffen im Boden, die das Feinwurzelsystem der Waldbäume schädigen. Ziel ist eine Verbesserung des Bodenzustandes. Lediglich Flächen in Naturschutzgebieten werden von der Aktion ausgeklammert. Auch Wälder mit sogenannten Nass-Standorten sollen ausgespart werden.

Übernachtungsplätze am Forststeig teilweise betroffen

Wegen der Kalkung müssen Anwohner und Wanderer mit Einschränkungen rechnen. Lärm und größere Mengen Staub sind zu erwarten. "Die Anlieger werden um Verständnis gebeten, wenn während des Flugbetriebes Lärmbeeinträchtigungen entstehen", sagt Kerstin Rödiger, Sprecherin des Forstbezirkes Neustadt. Vor allem an Schönwettertagen seien die Hubschrauber nicht selten bis in die Abendstunden hinein unterwegs.

Die Wälder, die angeflogen werden, werden vorher abgesperrt. Besucher sollten die gesperrten Gebiete nicht betreten. Denn es besteht die Gefahr, sich durch herabfallende Steine zu verletzen. Der Aufenthalt unter schwebenden Lasten ist zudem lebensgefährlich. Die kurzzeitigen Sperrungen betreffen auch den Forststeig Elbstandstein. An der Trekkingroute befinden sich mehrere Waldübernachtungsstellen. Diese seien grundsätzlich nutzbar, teilt der Sachsenforst mit. Die Trekkinghütten "Haselmausbaude" und "Willy's Ruh" sowie das "Spitzstein-Biwak" und "Quirl-Biwak" liegen innerhalb des Kalkungsgebietes. An jeweils einem Tag kann es hier zu kurzzeitigen Beeinträchtigungen kommen, heißt es.

Auch nach der Waldkalkung ist noch Vorsicht angesagt, zum Beispiel beim Sammeln von Pilzen und Beeren. Die Früchte sollten gründlich abgewaschen werden, bevor sie verzehrt werden. (SZ/kat)