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Auf 36 Routen quer durch die Sächsische Schweiz

Zum fünften Mal hat sich Bad Schandau mit den Globetrotter-Tagen in ein wahres Wandermekka verwandelt. Ein Gewinn auch für die Stadt.

Von Anja Weber
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Gundula Strohbach und Rainer Jäpel sind die beiden Organisatoren der Globetrotter-Wandertage. Zum Abschluss gab es eine Torte.
Gundula Strohbach und Rainer Jäpel sind die beiden Organisatoren der Globetrotter-Wandertage. Zum Abschluss gab es eine Torte. © Marko Förster

Sie sind nicht zu übersehen, die Leute mit Wanderstock, Rucksack und Regencape. Die sind sicherlich auch sonst in Bad Schandau unterwegs. An diesem Wochenende waren es jedoch Hunderte und die Stadt verwandelte sich in ein wahres Wandermekka. Als Teilnehmer der Globetrotter Wandertage wollten sie erleben, wie Einheimische die Sächsisch-Böhmische Schweiz sehen. Für insgesamt 36 Routen durch die Sächsische Schweiz bis ins Nachbarland konnte man sich anmelden.

Für die Stadt Bad Schandau ist das ein großes Ereignis. Denn es wird nicht nur gewandert. Die 450 Teilnehmer bevölkern auch die Innenstadt, nutzen die Geschäfte oder Gaststätten oder eben auch die Unterkünfte. Damit profitieren in Bad Schandau auch andere von dieser Veranstaltung. Und einige der Teilnehmer werden bestimmt wiederkommen, so wie Monika und Erhardt Sieberdingen aus Zwickau. Sie sind das erste Mal dabei. "Wir waren noch nie in Bad Schandau und sind begeistert von der Stadt. Es ist richtig gemütlich hier. So viele Geschäfte haben wir gar nicht vermutet. Wir kommen bestimmt bald wieder", sagen sie. Viel Zeit bleibt ihnen zum Stadtrundgang nicht. Sie müssen auf zu ihrer Tour.

Der Ablauf ist durchgeplant. Jeder Teilnehmer erhält bei der Anmeldung einen Plan, mit Uhrzeit und Treffpunkt für die Tour. Dann geht es entweder zu Fuß, mit dem Bus oder mit der Fähre los. "Die Globetrotter Wandertage sind ein ganz besonderes Wanderfestival. Es ist nicht kommerziell, sondern wird getragen von einem beeindruckenden Angebot professioneller und ehrenamtlicher Akteure aus der Region", sagt Gundula Strohbach, Geschäftsführerin der Bad Schandauer Kur und Tourismus GmbH. Diese organisiert gemeinsam mit dem Outdoorausrüster Globetrotter die Veranstaltung. Die Wandertage seien keine Massenveranstaltung. Man spreche besonders den aktiven und bewussten Genusswanderer an, so Rainer Jäpel, Globetrotter-Filialleiter in Dresden.

Gut ausgerüstet für Wanderungen

Insgesamt 26 zertifizierte Nationalpark- und Gästeführer sowie Mitglieder der Bergwacht hatten zu Touren durch die grenzüberschreitende Nationalparkregion eingeladen. Gegen eine Startgebühr konnten Ganztags- beziehungsweise auch Halbtagstouren gebucht werden. Für unterwegs gab es ein Lunchpaket mit Produkten aus der Region mit Brötchen, Wurst, Obst und Gemüse. Astrid und Frank Bergmann aus Heidenau hatten sich für eine Tour mit einem bekannten Outdooranbieter entschieden. Unter dem Motto "Wandern und kochen" ging es durch die Sächsische Schweiz. "Wir sind zwar gut ausgerüstet für Wanderungen. Wenn man etwas Neues testen kann, ist das jedoch von Vorteil. Und dafür sind solche Veranstaltungen sehr gut geeignet", sagt Astrid Bergmann. Denn Ziel ist es auch, dass die Wanderer Produkte von Anbietern testen könne. Dieses Mal waren es Schuhe, Kocher, Rucksäcke und Wanderstöcke.

Die richtige Ausrüstung bei Wandertouren ist wichtig. Das wurde auch bei der erstmals geführten Tour mit der Bergwacht Bad Schandau des Deutschen Roten Kreuzes deutlich. Die Teilnehmer haben dabei Einblicke in die Arbeit des ehrenamtlichen Rettungsdienstes erhalten und erfuhren vor Ort wie Outdoor-Erste-Hilfe funktioniert. Und es gab eben auch Tipps für die richtige Wanderausrüstung, um Unfälle zu vermeiden.

In diesem Jahr gab es dann noch besondere Höhepunkte: Wanderungen mit Down-Hill-Roller und ein Trailrunner, ein Langstreckenlauf sowie eine kombinierte Route mit Wandern und Paddeln. Zur Auswahl stand als große Herausforderung eine 50 Kilometer Tour einmal geführt und einmal ohne Begleitung, gewanderte wurde zum Großen Zirnstein, zu den Schrammsteinen oder in den Tälern der Flüsse Sebnitz und Kirnitzsch. "Es geht nicht nur darum, die Schönheiten der Sächsischen Schweiz zu zeigen, sondern auch für den Nationalparkgedanken zu sensibilisieren", sagte Gundula Strohbach.