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Zur 800-Jahr-Feier: Langenwolmsdorf forstet auf

Im nächsten Jahr feiert der Stolpener Ortsteil ganz groß sein 800-jähriges Jubiläum. Und jeder kann bei der Vorbereitung helfen.

Von Anja Weber
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Mario Große von der Arbeitsgruppe "Baum800" wirbt für die Aktion der Langenwolmsdorfer.
Mario Große von der Arbeitsgruppe "Baum800" wirbt für die Aktion der Langenwolmsdorfer. © Annett Immel

Feiern kann jeder. Dann aber noch einen Eindruck für die nächsten Jahre zu hinterlassen, gelingt den wenigsten. Im Stolpener Ortsteil Langenwolmsdorf ist eine handvoll Einwohner deshalb auf die Idee gekommen, dass man sich doch selbst beschenken könne. Die Idee ist ziemlich originell. Angeregt durch ihr Wappen, auf dem der Baum ein wichtiger Bestandteil ist, sind die Einwohner und Einwohnerinnen aufgerufen Bäume zu pflanzen. Nicht etwa nur einen, sondern 800 Bäume für 800 Jahre Geschichte. Sträucher gelten übrigens auch bei dieser Aktion.

Der Gedanke hinter der Aktion ist, die Einwohner sowie Gäste von Langenwolmsdorf und Umgebung anzuregen, ungenutzte Flächen im Grundstück und Garten durch das Pflanzen von Bäumen und Sträuchern aufzuwerten. Gleichzeitig könne sich so jeder aktiv an der Vorbereitung auf das Jubiläum beteiligen. In Langenwolmsdorf setzt man da auch auf die Vielseitigkeit eines Baumes. Er kann Schattenspender im Grundstück sein, ein Schaukelbaum für Kinder, Blühwunder und Obstschenker. Sträucher werden als Versteck genutzt. Sie begrünen Wände sind bunte Farbkleckse im Garten und natürlich kann man von ihnen auch Obst naschen. Vielen Vogel- und Insektenarten bieten sie Lebensraum.

Gleichzeitig denken die Langenwolmsdorfer damit auch an die Natur, die in den letzten Jahren vor allem unter der Trockenheit gelitten hat. Dazu kommt dann noch der Borkenkäfer. Und mit jedem Baum der verschwindet, fehlt bekanntlich ein wichtiger Sauerstofflieferant. Die Arbeitsgruppe "Baum800" möchte mit der Baumpflanzaktion auf dieses Problem aufmerksam machen. Gemeinsam will man dem zunehmenden Verlust entgegenwirken und dazu anregen, sich bei Schutz und Erhaltung von Natur und Umwelt in Langenwolmsdorf oder an jedem anderen Ort zu beteiligen.

Baummarken und ein Foto

Damit die Langenwolmsdorfer dann den Wald vor lauter Bäumen noch sehen, haben sie ihre Aktion strategisch geplant. Jeder, der Mitmachen will, muss eine Baummarke kaufen. Die kostet drei Euro. Notwendig sind die, um die Anzahl der gepflanzten Bäume und Sträucher zu erfassen. Positiver Nebeneffekt, das Geld fließt in die Organisation der Festlichkeiten ein. Übrigens gibt es für jede gekaufte Marke einen Lawodo800-Aufkleber gratis dazu.

Beim Kauf eines Baumes oder Strauches ist es egal, ob heimisch oder exotisch, Obstbaum oder Zierbaum, Laubbaum oder Nadelbaum. Jede Pflanzung sei wichtig. Ideal wäre es aus Sicht der Arbeitsgruppe, wenn die Bäume und Sträucher dann auch in den regionalen Gärtnereien gekauft werden. Denn dann hätten die auch noch etwas davon. Das Grün kann auf dem eigenen Grundstück gepflanzt werden und es muss auch nicht zwingend auf Langenwolmsdorfer Flur stehen. Wer keinen Platz findet, dem sind die Mitglieder der Arbeitsgruppe behilflich. Und wie wird nun überprüft, ob denn der Baum tatsächlich gepflanzt wurde? Da kommt die Baummarke ins Spiel.

Diese wird an der Neupflanzung befestigt und dann noch schnell ein Foto von Baum und Marke gemacht und alles per E-Mail an die Organisatoren geschickt. Plan ist, die Bäume dann als Galerie auf der Homepage von Langenwolmsdorf zu veröffentlichen Voraussetzung ist allerdings, der Baumpflanzer stimmt dem auch zu. Inzwischen gibt es auch Schlüsselanhänger anlässlich der 800-Jahrfeier. Diese kosten fünf Euro. Auch da fließt der Erlös in die Feierlichkeiten mit ein.

Verkaufsstellen der Baummarken: Gärtnerei Kleinstäuber, Obstbau Menzel, Altes Amtsgericht, Bäckerei Gäbel, KfZ Richter und BTS, Ratags Kunsthandwerkerhaus.