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Das sind die Neuen von Schloss und Burg Stolpen

Der neue Chef Uli Kretzschmar und Veranstaltungsprofi Isabel Grohmann starten gleich mit einer klaren Ansage. Sie haben sich viel vorgenommen.

Von Anja Weber
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Uli Kretzschmar ist der neue Leiter von Burg Stolpen und Isabel Grohmann die Veranstaltungsmanagerin.
Uli Kretzschmar ist der neue Leiter von Burg Stolpen und Isabel Grohmann die Veranstaltungsmanagerin. © Daniel Schäfer

Der langjährige Burgleiter von Stolpen, Jürgen Major, ist im Ruhestand. Sein Nachfolger, Uli Kretzschmar macht auch keinen Hehl daraus, dass er weiß, dass Jürgen Major große Spuren hinterlassen hat. Einiges will er aufgreifen, aber auch einiges anders gestalten, den Blick der Besucher auf die Geschichte als Burg und als Schloss weiter öffnen. Und Isabel Grohmann, die neue Veranstaltungsmanagerin, steckt bereits mitten in den Planungen für 2023. Sie folgt Bernd Kara, der sich ebenfalls in den Ruhestand verabschiedet hat.

"Alle Welt redet nur von der Burg Stolpen und der Gräfin Cosel. Die Geschichte geht weit über 800 Jahre zurück und die Cosel lebte nur 50 Jahre hier", sagt Uli Kretzschmar. Deshalb sei es an der Zeit, auch die Geschichte von Schloss Stolpen zu beleuchten. Die Zeit der Cosel sei nur ein kleiner Ausschnitt. Stolpen war zum Beispiel auch Nebenresidenz der meißnischen Bischöfe. Kurfürst "Vater" August und Kurfürstin "Mutter" Anna wohnten hier. Entsprechend den Erfordernissen wurde auf der Burg einiges baulich verändert. Sie wurde zum Schloss umgebaut, wurde Festung und ist teilweise Ruine. Erste unsichere Überlieferungen über die Befestigung des Basaltberges gibt es um das Jahr 1100.

Preise steigen nur, wenn Burg Stolpen attraktiver wird

Uli Kretzschmar ist angetreten, den Besuchern zu zeigen, wie das Areal in den verschiedenen Epochen ausgesehen hat, will sozusagen auch dem Geheimnis des verschwundenen Schlosses auf den Grund gehen. Die Besucher hätten ein ganz spezielles Bild von Burg Stolpen eben im Zusammenhang mit der Cosel. Und dem will er nun zur Abwechslung andere Bilder dagegensetzen. Und das wiederum heißt, es wird auch in den Ausstellungsbereichen einiges umgestaltet werden müssen. "Wir brauchen ein funktionales und modernes Entrée. Wir hoffen ja, dass wir im kommenden Jahr Geld dafür bekommen", sagt er.

Mit den Änderungen im Ausstellungskonzept verfolgt das Burgteam nun das Ziel, auch wieder neue Besuchergruppen zu gewinnen oder das Stammpublikum neugierig auf die erweiterte Ausstellung werden zu lassen. Aber nicht nur im musealen Bereich ist einiges neue geplant. Die historischen Führungen wird es zwar weiter geben, doch da sollen auch andere Stimmen zu Wort kommen, sagt Uli Kretzschmar und verweist auf die 350 Jahre, in denen verschiedene Bischöfe auf Stolpen residierten. "Wir wollen künftig auch andere Perspektiven zeigen und versuchen, andere Bereiche darzustellen", sagt er.

Veranstaltungen und Gastronomie auf Burg Stolpen

Durch die Bauarbeiten in den letzten Jahren ist die Burg Stolpen relativ gut in Schuss. Deshalb gehe es aktuell vorwiegend um Instandhaltungen. Mit Blick auf die nächsten Jahre sind aber weitere Brandschutzmaßnahmen erforderlich. Die Basaltformationen fangen an zu bröckeln und müssten eigentlich saniert werden. Auch bei technischen Einbauten werde es noch Veränderungen geben müssen.

Während andere Museen, Burgen oder Schlösser ihre Eintrittspreise bereits erhöht haben, sollen die in Stolpen in diesem Jahr noch gleich bleiben. Erst wenn man dem Besucher etwas Neues anbieten kann, werde man in Stolpen die Preise anheben, sagt Uli Kretzschmar.

Die Burg Stolpen lebt aber nicht nur von den Ausstellungen. Sie hat sich als wichtiger Veranstaltungsort etabliert. Verantwortlich dafür ist jetzt Isabel Grohmann, eine Stolpnerin. Die ersten Aktionen seien auch ganz gut gelaufen, sagt sie. Allerdings wirkt auch hier die Corona-Pandemie nach. Es sei schwierig, auf die schnelle Künstler zu bekommen. Manche müssten auf Jahre im Voraus gebucht werden. Man stecke jetzt in den Planungen für die nächsten Jahre. Ideen gebe es schon einige. Man müsse sich aber langsam herantasten. Eines der nächsten Highlights steht aber schon fest. Am 16. und 17. Juli findet endlich wieder das Burghoffest statt.

Wer nach dem Rundgang auf dem Areal hungrig und durstig war, konnte sich bislang im Zehrgarten stärken. Doch der ist verwaist. "Wir suchen händeringend nach Menschen, die die Gastronomie im Zehrgarten wieder betreiben wollen. Wir können das nicht selbst übernehmen. Deshalb wäre es schön, wenn sich jemand melden würde", sagt Isabel Grohmann. Neben den Veranstaltungen plant sie verschiedene Aktionen. So wurden zum Beispiel über Pfingsten Kinder auf die Spuren des verschwundenen Schlosses geschickt. Eine Mitmach-Aktion, bei der am Ende sogar ein Schatz gehoben werden konnte.

  • Kontakt: Burg Stolpen
  • Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 18 Uhr
  • Eintritt: Erwachsene sieben Euro, ermäßigt: 5,50 Euro