Das sind die Sächsischen Wörter des Jahres

Dresden. Die Sachsen haben über ihre Wörter des Jahres 2020 entschieden. Das schönste lautet Schnudndeggl und bezeichnet mundartlich den Mund-Nasen-Schutz.
Dambrn heißt das bedrohte Wort des Jahres. Das bedeutet, sich ohne Ziel und Zweck beschäftigen, langsam und planlos arbeiten, Zeit vergeuden, aber auch spielen oder sich mit jemanden intim einlassen.
Das beliebte Wort wurde per Internetabstimmung gewählt und heißt: Nieslbriem. Das klingt lieblich, ist im Grunde harmlos gemeint, auch wenn es einen langweiligen, mürrischen, verschlossenen Menschen meint.
In diesem Viren-Jahr wurde erstmals zudem ein Wort gesucht, das den Gemütszustand der Sachsen beschreibt. Es heißt: gägsch. Wenn sich ein Mensch so fühlt, dann geht es ihm schlecht.
Über 3.000 Wörter wurden insgesamt in diesem Jahr bei der Jury eingereicht und am Samstag während einer Doppelvorstellung im Tom Pauls Theater gekürt.

Gleichzeitig wurde ein „Sachse des Jahres“ ausgezeichnet. Die Ehrung nahm der frühere Sportdirektor von Dynamo Dresden, Ralf Minge, sichtlich gerührt entgegen.
Das sächsische Wort des Jahres wird seit 2008 gekürt. Diese Auszeichnung wurde von der Ilse-Bähnert-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Sächsischen Zeitung und MDR-Sachsen ins Leben gerufen, die die Auswahl mit einer Fachjury trifft, zu der unter anderem der Schauspieler Tom Pauls gehört.
Zielsetzung dieser Wahl ist es, aussterbende sächsische Wörter zu retten, die Sprache der Sachsen zu pflegen, ihren Wohlklang in das Bewusstsein zu bringen und die Mundart als wichtigen Teil der deutschen Sprache zu fördern. (SZ)