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Bierverkostung: Schmeckt nach Oktoberfest

Die Wiesn fällt aus, gefeiert wird trotzdem. Doch welches Festbier schmeckt besser – bayerisches oder sächsisches? Die SZ bat Laien und Fachleute zur Blindverkostung.

Von Andreas Rentsch
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O’zapft is! Biersommelier Jens Zimmermann (3. v. l.) inmitten seiner Testcrew.
O’zapft is! Biersommelier Jens Zimmermann (3. v. l.) inmitten seiner Testcrew. © Christian Juppe

Was für ein appetitlicher Anblick, dieses klare Goldgelb mit stabilem, feinporigem Schaum, der langsam im Glas emporsteigt. Auch der Geruch, leicht süßlich mit milder Hopfennote, lässt hoffen. Was das wohl für ein Bier sein mag?

Es ist ein Festbier, so viel steht fest. Schließlich war es Jens Zimmermanns Idee: Wenn schon das Oktoberfest wegen Corona ausfallen muss, könne man doch wenigstens Biere trinken, wie sie auf der Wiesn ausgeschenkt werden. Welche es konkret sind, will der Biersommelier aus Radeberg aber nicht verraten. Noch nicht. „Wenn ihr wisst, welche Marke ihr vor euch habt, entsteht in eurem Kopf eine vorgefertigte Meinung“, verteidigt er seine Geheimniskrämerei. An diesem Abend im Dresdner Szenelokal Burgerheart wird blind verkostet. Hinter einem Sichtschutz füllt der 56-Jährige die Gläser und balanciert sie auf dem Tablett zu seinem Publikum. Auf den Tischen liegen A4-Formulare, auf denen Punkte für Aussehen, Geruch, Trunk, Nachtrunk und den Gesamteindruck eingetragen werden müssen. Dazu gibt es eine Extrazeile mit der Beschriftung „Biertrinkerschluck“. Diese Kategorie fehle bei Profi-Verkostungen, erklärt Zimmermann. „Es ist die Aufforderung an euch, jedes Bier spontan so wahrzunehmen, wie ihr es im Alltag tun würdet.“

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