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Tätliche Angriffe gefährden Pressefreiheit in Sachsen

Mit großem Abstand gibt es in Sachsen die meisten tätlichen Angriffe auf Journalistinnen und Journalisten in Deutschland. Das macht Sozialministerin Köpping Sorgen.

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Die Ausrüstung eines Kamerateams liegt nach einem Übergriff auf dem Boden.
Die Ausrüstung eines Kamerateams liegt nach einem Übergriff auf dem Boden. © dpa

Dresden/Leipzig. Sachsens Ministerin für Soziales und gesellschaftlichen Zusammenhalt, Petra Köpping (SPD), sorgt sich wegen zunehmender Angriffe auf Journalistinnen und Journalisten im Freistaat. "Die Freiheit der Presse und eine gut funktionierende Demokratie hängen ganz klar zusammen", erklärte Köpping am Montagabend in Leipzig. Die Ministerin hatte das Europäische Zentrum für Presse- und Medienfreiheit besucht.

"Fake News, Hass und Populismus sind unsere größten Feinde", erklärte die SPD-Politikerin. Laut einem Bericht des Europäischen Zentrums für Presse- und Medienfreiheit in Leipzig verzeichnet Sachsen mit großem Abstand die meisten tätlichen Angriffe auf Journalistinnen und Journalisten in Deutschland.

Das sind laut Zentrum einerseits tätliche Angriffe am Rande von Demonstrationen und andererseits vor allem im Bereich des Lokaljournalismus Drohungen gegen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Medien. Dem Bericht zufolge wurden seit 2015 in Sachsen 104 Angriffe gezählt, in Berlin 58, in Thüringen 19 und in Sachsen-Anhalt zwölf. Insgesamt weist die Statistik für Deutschland in den vergangenen acht Jahren 333 solcher Fälle auf.

Das Europäische Zentrum für Presse- und Medienfreiheit ist eine gemeinnützige Organisation, die 2015 in Leipzig gegründet wurde. Sie arbeitet auf der Grundlage der Europäischen Charta der Pressefreiheit und der Charta der Grundrechte der Europäischen Union. Ihr Ziel ist es, die Medienfreiheit zu fördern, zu bewahren und zu verteidigen. Das Zentrum listet dazu Verstöße auf und leistet praktische Unterstützung in ganz Europa. (epd)