Unsere Omas und Opas waren ja schon immer die Besten. Aber gerade jetzt in diesen schweren Zeiten, wo der grüne Ausheizer Robert H., nicht nur die Erderwärmung, sondern auch die Erwärmung in unseren Wohnungen bekämpft, sind sie sogar die Allerbesten und ganz besonders wertvoll – zumindest die schon etwas älteren Omas und Opas. Denn nur den über 80-Jährigen will Ausheizer H. die Gnade gewähren, sie künftig von der ab 2024 geltenden Umrüstungspflicht auf neue – und wesentlich teuere – Heizungsanlagen auszunehmen. Die Begründung dafür ist zwar pietätlos, aber sachlich völlig richtig: Der Generation Ü 80, so das Kalkül des Ausheizers, bleibt meist einfach nicht mehr genug Zeit, um eine kostspielige Wärmepumpe abzustottern.

Was Robert H. dann nicht beachtet hat, aber jedem pfiffigen Sachsen sofort auffällt: Der Marktwert von Ü 80-Jährigen ist gerade eben sprunghaft gestiegen. Jede Familie zwischen Görlitz und Plauen, die über ein solches Exemplar verfügt, kann erst einmal aufatmen, weil man sich nicht mehr sorgen muss, dass eine neue Pumpe bald alle und alles ruiniert. Auch zwischenmenschlich dürfte sich etliches verbessern. Gut möglich nämlich, dass nun viele Sachsen ihre älteren Verwandten, die sie längst ins Heim abgeschoben hatten, wieder zurück nach Hause holen. Motto: Eine Oma im Haus rettet unsere alte Gasheizung und der böse Ausheizer ärgert sich dunkelgrün.

Aber auch die Gesundheitsvorsorge dürfte nun in jeder Sachsen-Familie einen kräftigen Schub bekommen, gilt es doch ab sofort, stets einen Über-80-Jährigen im Haushalt zu haben, was auf Dauer leider keine Oma und kein Opa schaffen kann. Deshalb nun viel Sport und viele Vitamine bis zum rettenden 80-er-Jubiläum eines anderen Familienmitglieds. Und dann wird nicht nur toll gefeiert, sondern die Heizung mal den ganzen Tag lang so richtig aufgedreht. Wer jung ist, hat halt Pech!