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Teenager nehmen Abschied von Kindheit - Konfirmation oder Jugendweihe

Viele Familien in Sachsen feiern im Frühjahr die Aufnahme des Nachwuchses in den Kreis der Erwachsenen. In Kirchen wird konfirmiert und gefirmt - die meisten wählen aber die weltliche Alternative.

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© Ralf Hirschberger/dpa

Dresden. In den nächsten Wochen nehmen wieder zigtausende Jugendliche in Sachsen feierlich und im Familienkreis Abschied von der Kindheit. Während in den Gemeinden der evangelischen Landeskirche die Konfirmanden und in denen der katholischen Bistümer die Firmlinge des aktuellen Jahrgangs ihre Taufe bestätigen, beginnt für viele Gleichaltrige ohne Bindung zum Glauben der nächste Lebensabschnitt mit der Jugendweihe. Egal, ob Christen oder nicht, die Jugendlichen sind auf die Aufnahme in den Kreis der Erwachsenen vorbereitet.

Zu den Zeremonien in evangelischen Gottesdiensten sind nach Angaben des Landeskirchenamtes diesmal 4.400 Jugendliche angemeldet. Die jungen Menschen im Alter von 14 Jahren wollen ihren Glauben bestätigen, einige werden auch getauft. Den Auftakt machen Festgottesdienste an diesem Sonntag unter anderem in Leisnig, Annaberg-Buchholz, Treuen, Burkau oder in der Bergkirche Pobershau. Der Zuspruch zur Konfirmation liegt nach Einschätzung der Landeskirche auf dem üblichen Niveau vor den Corona-Jahren - konkrete Zahlen für 2023 gibt es bisher nicht.

Im Bistum Dresden-Meißen sind vom 14. April an bis Oktober etwa 450 junge Katholiken zwischen 13 und 17 Jahren zur Firmung angemeldet. Geplant sind Zeremonien in elf Kirchgemeinden, auch in sorbischen Pfarreien. Die Firmlinge haben sich zur Vorbereitung mit Themen der Kirche, des Glaubens und des Lebens beschäftigt, sozialen Dienst geleistet, Gottesdienste und andere Projekte mitgestaltet.

Die ersten Feierstunden zur Jugendweihe finden am 6. April in Wilkau-Haßlau, Markersbach und Cämmerswalde statt. Dabei erhalten die Teenager auf einer Bühne eine Urkunde, ein Buch und Blumen. Bis zum Beginn der Sommerferien im Juni werden es insgesamt 320 Feierstunden sein, 46 mehr als im Vorjahr, wie Carla Hentschel vom Sächsischen Verband für Jugendarbeit und Jugendweihe sagte. Nach dem offiziellen Akt seien neben der Familienfeier auch Partys in der Klasse oder im Freundeskreis beliebt.

Laut Hentschel wollen diesmal 12.696 Jugendliche das Angebot nutzen, gut 800 mehr als im Vorjahr. Seit vergangenem Sommer besuchten sie Benimm-Kurse, aber auch KZ-Gedenkstätten, informierten sich über Berufe oder Gefahren im Internet, reisten oder tanzten in der Teenie-Disco in einem alten Kraftwerk oder im Dresdner Flughafen. Gefragt war auch der "Dialog der Jugend" mit Landtagsabgeordneten, etwa zur aktuellen Weltlage, dem Klimawandel oder zum Schulsystem. "Die Beliebtheit der Jugendweihe als wichtiges Übergangsritual auf dem Weg ins Erwachsenenleben ist bei den 13- und 14-Jährigen und deren Eltern ungebrochen", sagte Hentschel. Und inzwischen ist das Vor-Corona-Niveau wieder erreicht - 2019 lag die Teilnehmerzahl bei über 12.500. (dpa)