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Trotz Fleischkrise: Bitte keine Affen schlachten!

Die Grillsaison steht vor der Tür: Aber ohne Fleisch kann jeder und alles ganz schnell auf dem Rost landen, warnt SZ-Redakteur Gunnar Saft in seiner satirischen Kolumne.

Von Gunnar Saft
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Den Sachsen gehen aktuell die Schweine und Rinder zum Grillen aus. Das sorgt dafür, dass andere Tiere im Freistaat immer mehr gefährdet sind. Eine süße  Bartaffendame aus Leipzig hatte jetzt noch mal Glück.
Den Sachsen gehen aktuell die Schweine und Rinder zum Grillen aus. Das sorgt dafür, dass andere Tiere im Freistaat immer mehr gefährdet sind. Eine süße Bartaffendame aus Leipzig hatte jetzt noch mal Glück. © Archiv/SZ/Thomas Lehmann

Diese Hiobsbotschaft ist nur wenige Tage alt: In Sachsen gibt es kaum noch Schweine und Rinder! Laut dem Statistischen Landesamt sind unsere Viehbestände auf den niedrigsten Stand seit 1992 gesunken. Oh weh, was soll nur werden? Ob diese Katastrophe damit zu tun hat, dass wir erstmals einen Agrarminister von den Grünen haben??? Noch wird man ja mal fragen dürfen. Fest steht jedenfalls: Im Freistaat droht nun allen Fleischliebhabern eine nie gekannte Hungersnot – oder noch schlimmer ein Zwangsumstieg auf vegane Produkte. Und an alle Veganer, die jetzt bitterböse Beifall klatschen: Wenn wir bald euren Pamps verzweifelt mit runterschlingen müssen, habt ihr über kurz oder lang auch nichts mehr zu „essen“. Ihr hungert halt nur später, also nicht zu früh freuen!

Und was unternimmt nun unsere Landesregierung gegen die plötzliche Krise? Nichts, absolut nichts! Sollte es aber nicht bald ein neues Förderprogramm für genügend Rostbrätl, Bratwürste und Bauchspeckscheiben geben, befürchte ich das Schlimmste. Vor allem für Tierbesitzer und deren Lieblinge. Sie ahnen gar nicht, was Fleischfresser alles tun, wenn der Magen knurrt und die Grillkohle umsonst glüht. Also Hund und Katze ab sofort anleinen, den Hamster nie allein und unbeobachtet im Gartengehege lassen und jeden Tierpark nachts dreifach abschließen! Dass die kürzlich aus dem Leipziger Zoo gestohlene Bartaffen-Dame inzwischen sicher zurück ist, grenzt schließlich mitten in der beginnenden Grillsaison an ein Wunder. Da gibt es stets genug Leute, die würden für ein Affensteak ... nun ja.

Was aber tun, wenn der große Hunger kommt, Schweine und Kühe fehlen und alle anderen Tiere in Sicherheit sind? Karls neuer Erdbeerhof in Döbeln wäre eine süße Alternative. Zumindest, bis einem vom Dauergenuss erdbeerrot vor Augen wird und man sogar schon am helllichten Tag von leckeren Äffchen träumt. Dann hilft nur noch extrastarke Medizin, wie sie kürzlich Vater Staat für uns freigegeben hat: Werden wir einfach Cannabis-Kettenraucher! Das unterdrückt den Heißhunger für eine lange Zeit und sorgt irgendwann sogar dafür, dass Sie ihr Lieblingshaustier gleich viermal sehen. Und wenn dann plötzlich eines davon fehlt, ist das gar nicht schlimm.