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Verdi kündigt Streiks im Einzelhandel an

Da die Tarifverhandlungen bis jetzt ergebnislos sind, ruft die Gewerkschaft am Freitag zu neuen Streiks im Raum Leipzig, Dresden und Thüringen auf.

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Laut Verdi ziehen sich die Tarifverhandlungen für die 280.000 Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen seit Juni ergebnislos hin.
Laut Verdi ziehen sich die Tarifverhandlungen für die 280.000 Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen seit Juni ergebnislos hin. © dpa

Leipzig. Der Arbeitskampf im mitteldeutschen Einzel- und Versandhandel geht weiter. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi rief am Freitag zu neuen Streiks im Raum Leipzig, Dresden und Thüringen auf. Sachsen-Anhalt ist nicht betroffen. "Wir werden in über 20 Betrieben an ganz verschiedenen Stellen zum Tagesstreik aufrufen. Der eine oder andere Betrieb wird den Streik auch am Samstag fortsetzen", erklärte Verdi-Verhandlungschef Jörg Lauenroth-Mago und rechnete damit, dass etwa 500 Kollegen dem Aufruf folgen. Am Freitagvormittag versammelten sich laut Verdi mehr als 100 Mitarbeiter hinter dem Leipziger Gewerkschaftshaus.

Laut Verdi ziehen sich die Tarifverhandlungen für die 280.000 Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen seit Juni ergebnislos hin. "Die Stimmung ist schlecht im Einzelhandel, die Umsätze brummen, ein Umsatzplus jagt das Nächste und die Arbeitgeber bleiben mit ihrem Angebot unter der Inflationsrate", betonte der Leipziger Streikleiter Thomas Schneider.

Verdi verlangt eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 4,5 Prozent plus 45 Euro monatlich. Zudem fordert die Gewerkschaft ein Mindestentgelt von 12,50 Euro pro Stunde und für Gewerkschaftsmitglieder zusätzlich drei freie Tage als "Gesundheitstage".

Die Arbeitgeber hatten einen Dreijahresabschluss angeboten und für das erste Jahr nach zwei Nullmonaten 2 Prozent, für das zweite Jahr 1,4 Prozent und für das dritte Jahr 2 Prozent. Für Unternehmen, die von der Pandemie betroffen waren, sollen die Erhöhungen je zehn Monate bzw. sechs Monate später gezahlt werden.

"Bundesweit bewegt sich gerade auf Arbeitgeberseite nichts und jetzt kommt der Arbeitgeberverband noch mit der Forderung nach zusätzlichen anlassfreien Sonntagsöffnungen. Der Einzelhandel fordert Unterstützung von der öffentlichen Hand, lässt seine Beschäftigten aber im Regen stehen", kritisierte Lauenroth-Mago. Die Politik sollte eine Unterstützung an Bedingungen knüpfen. Die Tarifverträge müssten für alle im Einzel- und Versandhandel gelten. (dpa)