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Zwickauer Stadtrat wegen Angriff auf Polizistin zu Haftstrafe verurteilt

Sven Georgi, Gründungsmitglied der "Freien Sachsen" und Stadtrat in Zwickau, soll eine Polizistin während einer Corona-Demonstration geschlagen haben. Nun wurde er deswegen verurteilt.

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Der Zwickauer Kommunalpolitiker Sven Georgi ist Gründungs- und Vorstandsmitglied der "Freien Sachsen".
Der Zwickauer Kommunalpolitiker Sven Georgi ist Gründungs- und Vorstandsmitglied der "Freien Sachsen". © dpa

Zwickau. Der mehrfach vorbestrafte Zwickauer Kommunalpolitiker Sven Georgi, Gründungs- und Vorstandsmitglied der "Freien Sachsen", muss voraussichtlich ins Gefängnis. Das berichtet die Freie Presse.

In einer Berufungsverhandlung wurde der parteilosen Stadtrat am Donnerstag unter anderem wegen eines tätlichen Angriffs auf eine Vollstreckungsbeamte zu einer einjährigen Freiheitsstrafe ohne Bewährung verurteilt.

Dem 53-Jährigen wurde vorgeworfen bei einem "Corona-Spaziergang" in der Zwickauer Innenstadt im Dezember 2021 eine 27-jährige Polizistin mit einem Schlag verletzt zu haben. Wie die Freie Presse weiter berichtet, hätte der Aufzug nach den damaligen Corona-Bestimmungen nicht stattfinden dürfen. In der Nähe eines Supermarktes kam es zum Zusammenstoß mit den Beamten. Einige aus der Gruppe wollten eine Polizeikette durchbrechen. Richter Torsten Sommer bezeichnete Georgi in seiner Urteilsbegründung als einen "der Rädelsführer". Es kam zu einem Handgemenge zwischen Georgi und einer Polizistin. Dabei gab es einen Schlag des Kommunalpolitikers gegen die Frau. Die Beamte erlitt Verletzungen.

Vor Gericht sagt Georgi sinngemäß, er habe nur deshalb die Polizeikette durchbrechen wollen, um einem anderen "Spaziergänger" zur Seite zu stehen, der laut um Hilfe geschrien habe. Seine Hand habe er gegen die Beamte erhoben, um sich vor der Flasche Pfefferspray zu schützen, mit der die Polizistin gedroht habe.

Ein während des Prozesses gezeigtes Video von dem Vorfall soll laut Staatsanwalt zeigen, dass Georgi zielgerichtet zuschlagen hat. Auch der Richter bestätigt: "Ich habe auch nichts von einem Hilferuf gehört." Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. (SZ/fa)