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Razzia in Zwickauer Club: Polizei stellt große Mengen an Drogen sicher

Bei einer Razzia durchsucht die Polizei den Club "Battlezone" in Zwickau und findet große Mengen Drogen. Mehrere Dealer und Käufer wurden festgestellt. Nun lässt die Stadt den Club schließen.

Von Erik-Holm Langhof
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Die Polizei hat bei einer großangelegten Razzia in Zwickau Drogen sichergestellt.
Die Polizei hat bei einer großangelegten Razzia in Zwickau Drogen sichergestellt. © Roberto Pfeil/dpa (Symbolfoto)

Zwickau. Polizeibeamte haben bei einer großangelegten Razzia in einem Zwickauer Club mehrere Personen mit großen Mengen illegaler Drogen gefunden und zahlreiche Substanzen sichergestellt.

Nach Angaben einer Polizeisprecherin kam es bereits in der Nacht zum 30. April in dem Club "Battlezone" an der Talstraße in Zwickau zu der Durchsuchung der Polizei. Rund 120 Einsatzkräfte durchkämmten demnach die Räume und konnten 239 Gäste in dem für 100 bis 150 Menschen zugelassenen Club feststellen. Darunter seien auch 43 Jugendliche gewesen.

"Unter den 28 Besuchern, die bei der anschließenden Personalienfeststellung Drogen bei sich führten, waren auch fünf Jugendliche. Noch mehr von ihnen standen bereits unter dem Einfluss von Drogen", so die Polizeisprecherin. Gegen zwei Besucher lagen Haftbefehle vor. Sie wurden festgenommen.

Polizei: "Ein Drogenrausch wäre für jeden möglich gewesen"

Der Sprecherin zufolge wurden zudem drei Verdächtige festgenommen, die mutmaßlich im "Battlezone" Drogen verkauft haben. Darunter fällt auch ein 25-jähriger Deutscher, der größere Mengen Ketaminpulver - ursprüngliches Narkosemittel in der Tiermedizin -, mehrere Portionen Kokain und Crystal bei sich hatte. In seinem Vorrat an dem Abend waren laut Polizei auch über 80 Ectasy- und andere verschreibungspflichtige Tabletten, LSD sowie Cannabis.

Weiterhin stellten die Einsatzkräfte in den geleerten Räumen weitere 50 auf dem Fußboden oder auf Sitzmöglichkeiten liegende Tütchen mit Crystal, Speed, Kokain, Ketamin und Ecstasy sicher.

"Für fast jeden Gast des Clubs wäre an diesem Abend ein Drogenrausch möglich gewesen", ist sich die Polizeisprecherin nach der Razzia sicher. Gezeigt hätten das auch schon die umfangreichen Ermittlungen im Vordergrund der Durchsuchung.

Bereits Anfang 2022 gab es demnach immer wieder Hinweise, dass in der "Battlezone" offen Drogen konsumiert und auch an Jugendliche verkauft werden. Nach einer Festnahme eines 20-jährigen Deutschen, der im Besitz von weiteren größeren Mengen von illegalen Drogen war, führte die Beamten schließlich im Sommer vergangenen Jahres auf die Spur in den Zwickauer Club und die dazugehörige "DJ-Szene".

Nach Angaben der Polizei seien die illegalen Drogen immer wieder in Toiletten oder anderen Hinterräumen verkauft worden, auch an Jugendliche. Verschiedene Substanzen seien immer "im Angebot "gewesen.

Behördliche Anordnung: Club in Zwickau muss schließen

Mit den Ergebnissen der Razzia zeigt sich die Polizei zufrieden. Die Ermittlungen der Beamten laufen derzeit noch "auf Hochtouren". Den Betreibern der "Battlezone" wird derweil die Kenntnis und vor allem die Duldung des Drogenverkaufs in den Clubräumen vorgeworfen. "Ein solch offener Umgang mit Drogen kann ihnen als Clubverantwortliche nicht entgangen sein. Die Ermittlungen dazu laufen noch", teilt die Polizeisprecherin mit.

Die zum Club dazugehörige Paintball-Halle wird ihrem Impressum zufolge von einem Verein für Bewegungssportarten betrieben. In der Öffentlichkeit, etwa gegenüber der Lokalpresse, fungiert ein Christian M. (39) als Vorsitzender. Im zuständigen Vereinsregister Chemnitz ist der Verein seit 2006 eingetragen, mit einem weiteren Vorstand namens Thomas T. (40).

Der Club ist inzwischen geschlossen worden. Nicht vordergründig aufgrund der Ermittlungen, sondern vor allem wegen mehrerer Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz sowie gegen die geltenden Brandschutzbestimmungen. Das Ordnungsamt der Stadt Zwickau sei deshalb in den Einsatz Ende April einbezogen worden und habe anschließend die Anordnung zur Schließung erlassen, hieß es. (mit SZ/uwo)

Transparenzhinweis: In einer ersten Version hatten wir geschrieben, der Verein sei nicht im Vereinsregister eingetragen. Zum Zeitpunkt der Abfrage im elektronischen Register hatte es für den Verein auch keinen Treffer gegeben. Nun ist er dort jedoch zu finden.