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Sachsens Statistik-Chef und Landeswahlleiter geht

Überraschend gibt Burkhard Müller den Präsidentenposten im Statistischen Landesamt in Kamenz auf. Mit 55 Jahren.

Von Kathrin Krüger
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Burkhard Müller war seit 2015 Präsident des Statistischen Landesamtes in Kamenz und Sachsens Landeswahlleiter.
Burkhard Müller war seit 2015 Präsident des Statistischen Landesamtes in Kamenz und Sachsens Landeswahlleiter. © Archiv/Daniel Schäfer

Kamenz. Kurz vor seinem 56. Geburtstag hat sich Burkhard Müller für die Öffentlichkeit überraschend als Präsident des Statistischen Landesamtes zurückgezogen. Der frühere CDU-Oberbürgermeister von Großenhain, der erst seit knapp vier Jahren die Statistikbehörde in Kamenz leitete und in dieser Funktion gleichzeitig Landeswahlleiter war, verabschiedete sich und wird Privatperson. „Aus persönlichen Gründen“ bat er um die Beendigung seines Dienstverhältnisses. In Kamenz war er Chef von 350 Mitarbeitern.

„Es war allein seine Entscheidung“, sagte ein Sprecher des zuständigen Innenministeriums. Vorerst bleibt offen, ob dabei auch gesundheitliche Gründe eine Rolle spielten. Beamter war Burkhard Müller nicht. Laut Medienberichten gibt es daher keine weiteren finanziellen Ansprüche.

Bereits am Donnerstag wurde ihm in Kamenz bei der Amtsübergabe für seine erfolgreiche Arbeit innerhalb der Behörde gedankt.

Seine Nachfolgerin – vorerst für ein Jahr – wurde Carolin Schreck. Neben ihrer neuen Führungsposition im Landesamt übernimmt sie auch die Aufgaben als sächsische Landeswahlleiterin. Die 56-Jährige bekommt damit in diesem Superwahljahr – neben der Landtagswahl im September finden im Frühjahr Kommunalwahlen und die EU-Wahl statt – gleich jede Menge zu tun.

Burkhard Müller hat bereits zum Jahresende seinen Job aufgegeben. Noch im Januar wird er 56 Jahre alt. Über 20 Jahre war er Bürgermeister bzw. Oberbürgermeister in Großenhain. Nach der kräftezehrenden Verantwortung für die Beseitigung der Schäden des Tornados von 2010 sowie mehrerer Hochwasser in der Stadt wollte er – gesundheitlich nicht immer stabil – einen neuen Job suchen. Der OB bewarb sich zunächst als Verwaltungsdirektor der sächsischen Beamtenkasse. 2014 tauchte plötzlich dazu ein anonymer Schmähbrief auf. Hauchdünn verpasste Burkhard Müller daraufhin dieses Jobangebot. Später klappte es mit dem Landesamt in Kamenz. „Ich hinterlasse ein gut bestelltes Feld“, versichert Burkhard Müller der SZ.