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Schlechtes Wetter, gutes Geschäft

Wenn es draußen ungemütlich ist, profitieren Taxiunternehmen am meisten. 

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Yvette Mirell ist seit 28 Jahren mit dem Taxi in Dresden unterwegs. Meistens holt sie ihre Kunden direkt von zu Hause ab.
Yvette Mirell ist seit 28 Jahren mit dem Taxi in Dresden unterwegs. Meistens holt sie ihre Kunden direkt von zu Hause ab. © René Meinig

Yvette Mirell ist leidenschaftliche Taxifahrerin. Bereits seit der Wende fährt die 52-Jährige täglich durch Dresden und kennt die typischen Gewohnheiten der Kunden, aber auch die Branche insgesamt in- und auswendig. Ein gutes Geschäft macht sie vor allem dann, wenn andere am liebsten fluchen.

„Je schlechter das Wetter ist, desto besser läuft es für uns“, gibt Mirell schmunzelnd zu bekennen. Wenn es regnet oder schneit und dazu noch ein Sturm aufzieht, ziehen es viele trotz des gut funktionierenden Nahverkehrs vor, sich ein Taxi zu nehmen. Auch wenn das nicht billig ist, wägen die meisten vor allem ab, wie sie am schnellsten und sichersten zur Arbeit oder zum Arzt kommen, so Mirell.

Auch zu Weihnachten und Silvester brumme das Geschäft. „Die Oma bringt das Geld zu Weihnachten mit dem Taxi, und die Enkel fahren zu Silvester zur Party, um es auszugeben“, weiß sie zu berichten. Im Vergleich zu früher gebe es heute vermehrt Ärger mit betrunkenen Jugendlichen, die mit Fast Food kleckern oder Bier verschütten. „Die kommen mit dem Döner in der einen und der Bierflasche in der anderen Hand ins Auto. Ich sage dann immer: Das ist ein Taxi, keine Gaststätte,“ erzählt Mirell und lacht.

Auch das Aggressionspotenzial der jungen Leute sei gestiegen. Abseits solcher Vorfälle habe sie aber keine Vorlieben, was ihre Beifahrer angeht. „Jeder Kunde ist gut für uns“, betont die 52-Jährige. Ob die Seniorin, die nur drei Straßen weiter möchte, oder der Geschäftsmann, der zum Flughafen will, zu ihr einsteigt, sei ihr nicht wichtig. Bestätigen kann Mirell aber doch, dass die Fahrt zum Flieger die Strecke ist, die am häufigsten gewünscht wird.

Am Tag befördert sie durchschnittlich 15 bis 20 Kunden. Besonders zu den Stoßzeiten, morgens von sieben bis neun und nachmittags ab 15.30 Uhr hat sie viel zu tun. Dann reiht sich Yvette Mirell in den täglichen Arbeitsverkehr ein. (SZ/dk)