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Schneepflug unter Volldampf

Jede Menge Neuschnee ist gefallen. Mit dem Winterdienst klappt es, aber es gibt einige kritische Stellen.

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Viele Schneepflüge waren unterwegs im Osterzgebirge, aber wahrscheinlich kein zweiter mit Dampfantrieb. Eine Lok mit Schneepflug hat am Montag die Strecke der Weißeritztalbahn freigeschoben, ehe diese wieder bis Kipsdorf fahren konnte.
Viele Schneepflüge waren unterwegs im Osterzgebirge, aber wahrscheinlich kein zweiter mit Dampfantrieb. Eine Lok mit Schneepflug hat am Montag die Strecke der Weißeritztalbahn freigeschoben, ehe diese wieder bis Kipsdorf fahren konnte. © Egbert Kamprath

Nicht einmal die Loks der Weißeritztalbahn haben es am Montag mehr durch den Schnee geschafft. Die Züge um 9.25 Uhr und 11.11 Uhr ab Kipsdorf fielen aus. Erst einmal musste eine Lok mit Schneepflug auf die Strecke. Doch das Gespann hatte selbst eine Panne und musste erst auf dem Bahnhof Schmiedeberg repariert werden. Aber am Nachmittag war die Schmalspurstrecke wieder geräumt.

Doch das war nur einer von unzähligen Räumeinsätzen. Der Winter hatte am Sonntag eine ordentliche Ladung Schnee in die Region gebracht. Trotz aller Bemühungen wie Winterdienst teilweise in drei Schichten ist es allerdings nicht gelungen, das gesamte Straßennetz frei zu halten.

Straßenverhältnisse führen zu Verspätungen im Linienbusverkehr

Wegen der winterlichen Straßenverhältnisse kam es zu zahlreichen Verspätungen im Busverkehr. Wegen Straßensperrungen waren besonders die RVD-Linien 386 und 389 betroffen. Wie das Verkehrsunternehmen mitteilte, kam es auch auf den Linien 343, 375 und 382 zu Einschränkungen und Verspätungen.

Am Montagmorgen war auch die Ortslage Oberhäslich für Linienbusse nicht erreichbar, weil ein querstehender Lastwagen die Straße blockierte. „Ab 9.30 Uhr konnte Oberhäslich wieder angefahren werden“, erklärte RVD-Sprecherin Sabine Schurig. Gegen Mittag habe sich die Lage dann insgesamt entspannt.

Winterdienst hat viel zu tun: Erst die Glätte, dann der massive Schneefall

Der Glashütter Bauhof wird noch zwei, drei Tage brauchen, um die Anliegerstraßen und Parkbuchten im Stadtgebiet freizuräumen. „Wir haben alle Hände voll zu tun“, sagt Bauhofleiter Veith Hanzsch, der auch Chef der Feuerwehr ist. Seine Kollegen sind seit Sonntagmorgen im Einsatz. „Das, was wir leisten konnten, haben wir geschafft“, sagt Hanzsch. Es wird aber einige geben, die trotzdem mit dem Winterdienst unzufrieden sind, weil wir ihre Anliegerstraße nicht geschoben haben.“

Zwischen Lungkwitz und Abzweig Hausdorf war die Straße gesperrt.
Zwischen Lungkwitz und Abzweig Hausdorf war die Straße gesperrt. © Egbert Kamprath

In Dippoldiswalde waren alle verfügbaren Bauhofmitarbeiter und Fahrzeuge im Einsatz. „Am Sonntag fuhren die Mitarbeiter von frühmorgens bis spät in den Abend“, informierte Bauhofleiter Thomas Quinger. Angesichts der Menge an Schnee, die an diesem Tag fiel, konnten sie nur die Hauptstraßen und Gehwege räumen. Die Nebenstraßen kamen erst am Montag an die Reihe. Schwierig war es vor allem dort, wo parkende Autos den Winterdienst behinderten. In der Gemeinde Klingenberg habe der Winterdienst gut funktioniert, so das Fazit von Bürgermeister Torsten Schreckenbach (BfK). Die Feuerwehren seien wegen umgestürzter Bäume in Obercunnersdorf und Edle Krone jeweils kurz im Einsatz gewesen.

Straßensperrungen wegen abgebrochener Äste

Der massive Schneefall hat am Sonntag mehrere Bäume im Waldgebiet zwischen Lungkwitz, Hausdorf, Hirschbach und Reinhardtsgrimma zu Fall gebracht. Darunter auch mehrere, die an den Straßen zwischen den Orten stehen. Am Sonntagabend gegen 18.30 Uhr habe man nach Absprache mit der Feuerwehr in Kreischa entschieden, Straßen zu sperren, sagt Glashüttes Stadtwehrleiter Veith Hanzsch. Es sei zu gefährlich, die Straßen zu beräumen, weil es weiterhin eine sehr hohe Bruchgefahr gibt. Die Feuerwehr bittet auch darum, die Wälder nicht zu betreten und Fahrzeuge nicht unter Bäumen zu parken.

Am Montagmorgen waren die Staatsstraße S 183 vom Tierheim Lungkwitz nach Reinhardtsgrimma, die Kreisstraße von Hausdorf in Richtung Lungkwitz und die Kreisstraße von Hirschbach in Richtung Lungkwitz gesperrt. Dort brachen Bäume und starke Äste unter der Last des feuchten Schnees zusammen. Am Montag stand noch nicht fest, wann diese Straßen wieder befahren werden können.

Auch war vorübergehend die Kreisstraße von Friedersdorf nach Röthenbach gesperrt worden. Am Montag, gegen 6.15 Uhr, konnte die Sperrung wieder aufgehoben werden.

Abschleppdienst im Dauereinsatz: Winterdienst gerät in Turbulenzen

Axel Fröhlich, Geschäftsführer des Abschleppdienstes Pötzsch in Dippoldiswalde, war mit vier Kollegen am Sonntag im Dauereinsatz. „Unsere Lkws sind mit Schneeketten gefahren. Das ging wegen der Straßenverhältnisse nicht anders“, sagt Fröhlich. Weil die Abschleppfahrzeuge auf den verschneiten Straßen nur langsam vorankamen, waren Wartezeiten nicht zu vermeiden. Ein schwieriger Einsatz war in Hermsdorf am Wilisch zu bewältigen. Dort ist ein Multicar des Winterdienstes, der auch Splitt zum Streuen geladen hatte, in den Graben gerutscht und umgekippt. Der Abschleppdienst ist gegen 18.30 Uhr mit zwei Kranwagen ausgerückt und hatte dann zwei Stunden zu tun. Der Multicar wurde ohne Beschädigung geborgen.

Neuschnee sorgt für beste Bedingungen für Abfahrt und Langlauf

In der Wintersportregion Altenberg haben die Lifte in Altenberg, Geising, Schellerhau und Rehefeld geöffnet. Bei ordentlich Neuschnee waren die Bedingungen für Skifahrer sehr gut.

Gut zu schaufeln hatte Gerhard Steinig an der Freitaler Poisentalstraße.
Gut zu schaufeln hatte Gerhard Steinig an der Freitaler Poisentalstraße. © Egbert Kamprath

Auch Langläufer kamen auf ihre Kosten, wenn auch mit Einschränkungen. Die Rundloipen am Kahleberg und der Scharspitze waren gespurt, ebenso die Skiwanderwege Tellkoppe und Zinnwald. Da tagsüber nach wie vor auf Loipen und Wanderwegen gearbeitet wurde, wies das Tourist-Info-Büro Altenberg auf kleine Äste hin, die noch auf den Wegen liegen könnten.

Wunderbares Winterwetter in den nächsten Tagen

In Zinnwald sind von Sonntag bis Montag 25 Zentimeter Schnee gefallen. Damit ist die Schneedecke auf 1,25 Meter angewachsen. In den nächsten Tagen wird es aller Voraussicht nach keine stärkeren Schneefälle geben, sagt Norbert Märcz. Er leitet den Wetterverein Zinnwald und ist zuversichtlich, dass die guten Wintersportbedingungen bis Freitag anhalten. Montagmittag zeigte das Thermometer minus zwei Grad an. Erst am Wochenende soll es wieder wärmer werden. (mit SZ/mb/aeh/fh)

Die SZ ruft zum Fotowettbewerb um die schönsten Aufnahmen der kalten Jahreszeit auf. 

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