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Schon 2 700 Euro für die Bahnhofsmission

Hunderte Leser spenden und Stricken für den guten Zweck: Bei der SZ-Tombola auf dem Untermarkt sind schon so viele Lose weg, dass jetzt neue gebastelt werden müssen. Und bei der Strickaktion in der Redaktion gehen täglich neue Mützen, Schals und Socken ein.

Von Susanne Sodan
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Gabriela Lachnit, Daniela Pfeiffer und Manuela Schmolke zeigen die gespendeten Strickwaren.
Gabriela Lachnit, Daniela Pfeiffer und Manuela Schmolke zeigen die gespendeten Strickwaren. © Nikolai Schmidt

Das stand eigentlich nicht in Uwe Tauterats Arbeitsbeschreibung: Seit einigen Tagen bastelt er Lose. Immer mal zwischendurch, wenn er Zeit findet. Dabei hatte er vor Wochen 5 000 Lose bestellt, für die SZ-Tombola auf dem Schlesischen Christkindel-Markt. Uwe Tauterat ist Mitarbeiter des Verlags der Sächsischen Zeitung in Görlitz. Und die SZ wiederum ist erstmals mit einer eigenen kleinen Hütte auf dem Christkindel-Markt vertreten. Es war Uwe Tauterats Idee, dort eine Tombola zu veranstalten. Er bestellte also die 5000 Leerlose, um sie mit zwei Studenten und Kollege Harry Steinert auf dem Christkindel-Markt zu verkaufen. Für die gute Sache: Der Erlös der Tombola geht an die Bahnhofsmission Görlitz, die zur Stadtmission gehört und täglich obdachlosen Menschen hilft.

Ein Los kostet 50 Cent, jedes fünfte Los gewinnt. Also hat er auch 1 000 kleine Preise organisiert. So viele Lose, so viele Preise, ob die alle loszubekommen sind, fragte ein verwunderter Kollege aus dem Verlag. Falls ja, lade er Tauterrat zum Essen ein. Die 5 000 Lose sind weg, das Essen hat Uwe Tauterat also gewonnen. Dafür steht er jetzt da und bastelt von Hand neue Lose. „Wir haben jetzt etwa 5 400 verkauft“, freut er sich. Das macht jetzt schon etwa 2 700 Euro für die Stadtmission. Uwe Tauterat ist jetzt seit einem knappen Jahr in Görlitz, erlebt den Christkindelmarkt und das Treiben dort also zum ersten Mal. Dass er die 5 000 ursprünglich bestellten Lose verkaufen könnte, hatte er schon gedacht, „sonst hätte ich so viele nicht bestellt.“ Aber dass sie so schnell weg sind, dass so viele Menschen mitmachen, damit hat er nicht gerechnet, erzählt er. „Aber die Bahnhofsmission scheint eine Einrichtung zu sein, die vielen am Herzen liegt“, sagt er.

Zum Beispiel Manuela Schmolke. Sie ist Sekretärin in der Redaktion der Görlitzer SZ – und eine echte Nadelkünstlerin. Sie strickt gerne und mit einer erstaunlichen Geschwindigkeit. Privat hat sie schon manchmal für die Bahnhofsmission und die Menschen, die dort einen Anlaufpunkt finden, gespendet und gestrickt. Wie sich herausstellte, können auch weitere Kolleginen der Redaktion gut stricken, genauso wie sehr viele Leser. Die SZ hatte vor einigen Wochen zur Strickaktion für die Weihnachtsfeier der Stadtmission aufgerufen. So viele Leser in so kurzer Zeit haben die Redaktion wohl noch nie besucht. Sie kamen in den vergangenen Wochen mit großen und kleinen Tüten an, brachten selbstgestrickte und -gehäkelte Mützen, Schals, Stumpen, Pullover. An die 300 Stücke sind abgegeben worden. Noch bis zum heutigen Mittwochabend kann man Selbstgestricktes in der Redaktion im City-Center abgeben.

Höhepunkt der Aktion von Verlag und Redaktion ist am Wochenende. Zum einen bringen SZ-Kollegen all die Stricksachen zur Weihnachtsfeier der Stadtmission. Und zweitens haben alle, die sich bei der Tombola des SZ-Standes auf dem Christkindel-Markt ein Los gekauft haben, am Sonntag die Chance auf einen großen Preis. Gegen 15 Uhr wird auf dem Untermarkt die endgültige Spendensumme der Tombola für die Bahnhofsmission bekannt gegeben und die Gewinner der Hauptpreise gezogen. Auch da haben sich viele beteiligt. Zu gewinnen gibt es unter anderem Jahreskarten für den Tierpark, Freikarten für den Rosenhof und den Stadtschleicher, Gutscheine des Spielwarengeschäftes Nagl.

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