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Schwerer Kabelschaden

1 500 Haushalte und Firmen mit Vodafone-Anschluss sind seit Montagnachmittag ohne Verbindung. Zwei Einsatzteams arbeiten an der Behebung.

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© Arvid Müller

Von Peter Redlich

Radebeul/Boxdorf. Kein Durchkommen am Montagabend und den ganzen Dienstag in der Servicezentrale von Vodafone. Hunderte Anrufer aus Radebeul, Reichenberg und Boxdorf wollten wissen, warum bei ihnen kein Fernsehempfang, kein Internet und keine Telefonie funktioniert. Wer etwa mit dem Handy anrief, musste bis zu einer Dreiviertelstunde auf die Antwort warten.

So zeigte sich das Bild auf vielen TV-Geräten seit Montag.
So zeigte sich das Bild auf vielen TV-Geräten seit Montag. © privat

Die SZ hat in der zentralen Pressestelle nachgefragt. Deren Sprecher Volker Petendorf bestätigte den Ausfall. Etwa 1500 Haushalte und Firmen seien betroffen, so Petendorf. Den Ausfall gibt es vor allem im Westen Radebeuls, in Reichenberg und Boxdorf.

Ursache für den Ausfall ist eine Kabelhavarie auf einer Baustelle an der Meißner Straße, sagt der Vodafone-Mann. Aufgetreten sei der Schaden bereits am Montag, genau 15.06 Uhr. Viele Radebeuler mit TV-Ausfall hatten schon am Montagabend vergeblich versucht, eine Antwort zum Ende der Havarie zu bekommen.

Drei große Glasfaserverbindungen seien zerstört. An diesen Verbindungen hängen sehr viele Nebenstränge. Zur Behebung des Schadens müssten die Experten auch unter die Straßenbahngleise. Dort wiederum liege in drei Metern Tiefe ein großes Stahlrohr im Wege. Wo genau der Schaden ist, konnte Vodafone nicht sagen; lediglich, dass es die Meißner Straße betrifft.

Wie die SZ herausfand, ist der Schaden offenbar zwischen Wasastraße und Schildenstraße im Osten der Stadt aufgetreten. Dort war ein Bagger im Einsatz beim Setzen eines Mastes für die Straßenbahntrasse. Ein betroffener Bürger aus Radebeul hatte folgende Nachricht an die SZ geschickt: „Bei uns (direkt unterhalb der Hoflößnitz) ist alles tot – und die Vodafone-Serviceline schrieb mir per Twitter-Direktnachricht, es gebe einen Kabelschaden durch einen neu angelegten Straßenbahnmast.“

Falk Lösch, Sprecher der Dresdner Verkehrsbetriebe, bestätigte, dass eine von den Verkehrsbetrieben beauftragte Firma nahe der Lutherkirche an der Meißner Straße mit Mastgründungen beauftragt ist. Dort sei der Schaden entstanden. Allerdings nicht unter den Schienen. Lösch: „Entweder wurde vorher falsch gemessen, oder die Angaben zur Lage der Kabel waren falsch. Das wird noch geprüft.“

In den letzten Stunden habe die beauftragte Service-Mannschaft von Vodafone versucht, über eine Umleitung auf andere Kabel die Verbindung wieder herzustellen. Das sei jedoch über kleinere Kabel nicht möglich gewesen. Derzeit sei ein zweites Team damit beauftragt, zu prüfen, ob an der Stelle gebaggert werden kann. Dafür muss Kontakt mit den Verkehrsbetrieben aufgenommen werden. Außerdem würden Statiker prüfen, ob das Stahlrohr überhaupt untergraben werden kann.

Für die Baustelle werde gerade eine Tiefbaufirma gesucht, die die Schadenstelle aufbaggern kann, sagte DVB-Sprecher Lösch. Wann genau diese Firma zur Stelle sei, konnte er jedoch am frühen Dienstagabend noch nicht sagen.

Auch Vodafone-Sprecher Volker Petendorf konnte bis Redaktionsschluss noch nicht angeben, wann der Schaden behoben sein wird. Es werde mit Hochdruck daran gearbeitet. Er bitte alle betroffenen Kunden um Entschuldigung.