Juliane Richter
Dresdner, die einen ganzen Tag in einer Saunalandschaft verbringen wollen, haben bisher weite Wege auf sich genommen: Nach Pirna, Bad Schandau, Kirschau oder gar in den Spreewald. Ab sofort finden sie ein vergleichbar großes Angebot mitten in der Stadt. Am Dienstag eröffnet die neue Saunalandschaft im Georg-Arnhold-Bad. Dabei hat der Betreiber, die Bäder GmbH, sich thematisch komplett auf Dresden und seine Geschichte eingelassen. Einige Wände zeigen Reproduktionen berühmter Werke aus den Staatlichen Kunstsammlungen. Die fünf Saunen selbst sind mit Dresdenbezug gestaltet.
Blick in die neue Saunalandschaft
Auf den ersten Blick besonders ungewöhnlich wirkt die Kaffeehaus-Sauna. Mehrere Kaffeeservice schmücken Ecknischen, ein warmer, gemütlicher Braunton dominiert den Raum, in dem bei 70 Grad Celsius das Aroma frischer Kaffeebohnen aufsteigt. Ein wohltuender Duft liegt auch in der Sauna „Dresdner Elbwiesen“ in der Luft. Ganz schnell fühlt sich der Besucher hier in den Spätsommer versetzt, wenn er bei 60 Grad Raumtemperatur den Heuduft einatmet. Mindestens genauso nah dran an der Natur ist die Sauna „Tharandter Wald“. Hier riecht es nach Holz, Laub und Nadeln. Verstärkt wird der Eindruck derzeit, weil die zur Dekoration eingefügten Holzstämme noch ein wenig harzen.
Für den Saunabau hat die Bäder GmbH laut Geschäftsführer Matthias Waurick eine Saunamanufaktur aus Osnabrück gewinnen können. Diese hat eine gemütliche Atmosphäre geschaffen. In den Saunakabinen gibt es angenehm indirektes Licht, die Ruheräume bieten Platz für etwa 30 Rattanliegen und es gibt verschiedenste Möglichkeiten zum Abkühlen: Von Duschen, über Eimer, das Außen-Tauchbecken, bis hin zu frisch produziertem Eis. Besonders hübsch anzuschauen sind die beiden marmorumfassten Kneippbecken.
Von den fünf vorhandenen Saunen sind vier in der typischen Größe für bis zu 15 oder 20 Personen gestaltet. Dazu zählt auch das Dampfbad „Bärenzwinger“ mit 45 Grad Celsius warmer, feuchter Luft. Die letzte und größte Sauna trägt den Namen „Brühlsche Terrasse“, ist eine Aufguss-Sauna mit Temperaturen um 95 Grad Celsius und bietet Platz für bis zu 50 Personen. Insgesamt können parallel 120 Besucher die Saunalandschaft nutzen. Zumindest gibt es exakt so viele Spinde. Auf spezielle Zeiten nur für Frauen oder Männer verzichtet die Bäder GmbH bewusst, um niemanden auszuschließen. Damit einher geht auch der Gedanke, das innerstädtische Angebot Touristen schmackhaft zu machen.
Mit der Saunaeröffnung ist die Sanierung und der Umbau des Arnhold-Bades abgeschlossen. Zu den am Ende entstandenen Investitionskosten will sich die Bäder GmbH nicht äußern. Vor dem Baubeginn hatte Waurick von rund acht Millionen Euro gesprochen. Besucher der Sauna zahlen maximal 20 Euro für die Tageskarte, können dafür aber auch alle anderen Bereiche nutzen. Bis zum 17. November gibt es 20 Prozent Rabatt auf den Einzeleintritt – quasi als Kennenlernangebot.