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Medaille für langjährigen Sebnitzer OB Mike Ruckh

Auch die Liebstädter Waldbesitzerin Bärbel Kemper bekam die Verfassungsmedaille des Freistaats. Beide leben bestimmte Werte vor.

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Ex-OB Mike Ruckh (li.) mit Landtagspräsident Matthias Rößler bei der Verleihung.
Ex-OB Mike Ruckh (li.) mit Landtagspräsident Matthias Rößler bei der Verleihung. © Matthias Rietschel

Mit dem ehemaligen Sebnitzer Oberbürgermeister Mike Ruckh (CDU) sowie Bärbel Kemper vom Landgut Kemper & Schlomski in Liebstadt sind jetzt gleich zwei Menschen aus dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge mit der sächsischen Verfassungsmedaille geehrt worden. Die Auszeichnung wurde am Wochenende von Landtagspräsident Matthias Rößler (CDU) in Dresden überreicht.

Mit der Medaille werden seit 1997 jährlich Persönlichkeiten geehrt, die sich "besonders um die Werte der Sächsischen Verfassung verdient gemacht haben", wie es heißt, sei es im sozialen, künstlerischen, wissenschaftlichen, wirtschaftlichen oder politischen Bereich. In diesem Jahr gab es insgesamt sechs Preisträger.

Mike Ruckh wurde insbesondere für seine Rolle beim wirtschaftlichen Wiederaufbau nach der Wende, seine klare Haltung sowie seine Verdienste bei der deutsch-tschechischen Zusammenarbeit geehrt. "Weltoffenheit und grenzüberschreitende Zusammenarbeit waren ihm stets ein wichtiges Anliegen", sagte Landtagspräsident Rößler in seiner Laudatio. Dies habe sich während der Flüchtlingskrise 2015 ebenso gezeigt wie zuvor bei der Öffnung des Straßengrenzübergangs nach Tschechien sowie des Eisenbahnlückenschlusses in die Nachbarstadt Dolní Poustevna.

Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten müsse das demokratische System immer wieder gestärkt werden, sagte Rößler. Dies geschehe an vorderster Front in den Städten und Gemeinden. Der gebürtige Baden-Württemberger Mike Ruckh kam Ende 1992 nach Sebnitz und war zu seinem Abschied Ende 2021 der dienstälteste OB in Sachsen. Der Sebnitzer Stadtrat hat ihn wenig später zum Ehrenbürger ernannt.

Vorbild für moderne Waldwirtschaft

Die Unternehmensberaterin Bärbel Kemper erhielt die Auszeichnung für ihr Engagement in Sachsen Nachhaltigkeit und Naturschutz. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer Tochter betreibt sie das Landgut Kemper & Schlomski bei Liebstadt. Dort wurde 2004 mit der Waldbewirtschaftung nach ökologischen Grundsätzen begonnen.

Bärbel Kemper (li.) vom Landgut Kemper & Schlomski in Liebstadt mit dem Landtagspräsidenten
Bärbel Kemper (li.) vom Landgut Kemper & Schlomski in Liebstadt mit dem Landtagspräsidenten © Matthias Rietschel

Inzwischen bewirtschaftet die Familie auf etwa 66 Hektar Wald und etwa 37 Hektar Grünland einen besonders artenreichen Biotop-Verbund, darunter den ersten sogenannten Bienenwald in Sachsen, bei dem Bäume und Sträucher angepflanzt wurden, die zu unterschiedlichen Zeiten blühen und den Bienen damit bis zur Winterpause verlässlich Nahrung bieten.

"Sie verbinden die Demut vor Natur mit den Erfordernissen einer modernen Waldbewirtschaftung", sagte Matthias Rößler in seiner Laudatio über Bärbel Kemper. "Und Sie sind damit Vorbild für andere." Im Jahr 2021 wurde Bärbel Kemper bereits mit dem deutschen Waldpreis in der Kategorie "Waldbesitzerin des Jahres" ausgezeichnet. (SZ)