Am ersten Schultag nach den Winterferien haben Sebnitzer Grundschüler die Jahnturnhalle in der Stadt wieder in Beschlag genommen. Nach knapp einjähriger Bauzeit wurde die frisch sanierte Sporthalle am Montag wieder eröffnet. Zuvor war die 1876 erbaute Turnhalle - es ist die älteste in Sebnitz - seit 2019 für den Schul- und Vereinssport gesperrt gewesen.

Der Grund für die Schließung waren nicht mehr erfüllte Brandschutzvorgaben. Der Jahnturnhalle fehlte ein zweiter Rettungsweg wie er heute für derartige Gebäude vorgeschrieben ist. Im Sebnitzer Rathaus wurde angesichts der hohen Kosten für den Umbau damals bereits die dauerhafte Schließung der Jahnturnhalle zur Diskussion gestellt. Immerhin existieren mit den Hallen am Gymnasium, an der Oberschule, der Stadthalle sowie dem Sportzentrum Solivital vier weitere Sportstätten in der Stadt.

Der Sebnitzer Stadtrat plädierte bei der Haushaltsplanung jedoch für die Sanierung. Für den Schul- und Vereinssport sei der Bedarf weiterhin gegeben, hieß es. Bereits Ende 2020 hatte Sebnitz Fördermittel aus einem Programm zur Städtebauförderung erhalten, die nun unter anderem auch für die Sanierung der Jahnturnhalle fließen sollten.

Fluchttreppe als zweiter Rettungsweg installiert

Im März 2022 konnten die Bauarbeiten starten. Es wurden die Umkleiden inklusive Zugang erneuert und ein eigener Raum für die Sebnitzer Radballer geschaffen. Der Parkettboden wurde geschliffen, versiegelt und mit neuen Markierungen versehen sowie die Mauern im Inneren mit einem Prallschutz verkleidet. Auch das ist eine aktuelle Sicherheitsauflage. Prallschutzwände sollen Sportler vor Verletzungen schützen, falls sie gegen die Wand laufen oder stürzen.

Im letzten Schritt wurde schließlich die Außentreppe als zweiter Fluchtweg an das Gebäude gebaut. Bereits zuvor hatten Handwerker eine Brandmeldeanlage installiert sowie die Elektrik und die Heizungsanlage teilweise erneuert. Auch neue Türen, Schallschutz und Malerarbeiten gehören zum Gesamtpaket.

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Alles in allem hat die Modernisierung der Jahnturnhalle nun laut Angaben der Stadt rund 500.000 Euro gekostet. Zwei Drittel davon werden über Fördermittel finanziert. Zunächst war die Stadt noch von 284.000 Euro Baukosten ausgegangen, ganz zu Beginn sogar von 220.000 Euro. Als Hauptursache für die Kostensteigerung nannte die Stadtverwaltung Mängel in der Statik, die während der Bauarbeiten festgestellt wurden. Die Treppenhäuser mussten dadurch nochmals umgeplant werden. Hinzu kamen die allgemeinen Preissteigerungen in der Baubranche.

Um das begonnene Projekt dennoch fertigstellen und bezahlen zu können, hat sich Sebnitz entschieden, die ebenfalls geplante Sanierung der Stadthalle nach hinten zu verschieben. Diese war für Ende 2025 vorgesehen und wird nun vorerst ausgesetzt. Aus baufachlicher Sicht sei dies kein Problem, hatte OB Kretzschmar erklärt.