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Sebnitzer Museum kann 2023 wieder öffnen

Das größte Bauprojekt der Stadt soll noch vor Jahresende fertig sein. Für die bald schick sanierte Räumlichkeiten gibt es schon neue Ideen.

Von Dirk Schulze
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Museum und Afrikahaus: Die Stahlkonstruktion für den Verbindungsbau steht, gerade sind die Dachdecker am Werk.
Museum und Afrikahaus: Die Stahlkonstruktion für den Verbindungsbau steht, gerade sind die Dachdecker am Werk. © Karl-Ludwig Oberthür

Bisher läuft es im Sebnitzer Museum weitgehend nach Plan, sowohl was die Bauzeit, als auch was die Kosten angeht. Beides keine Selbstverständlichkeit, erst recht nicht zu Zeiten der Corona-Pandemie, die in der Baubranche für Kostensteigerungen und Materialknappheit gesorgt hat. Mit ziemlich genau zwei Millionen Euro ist die Sanierung der Städtischen Sammlungen das derzeit größte Bauprojekt der Stadt. Schritt für Schritt wurden in den vergangenen Monate die verschiedenen Gewerke vergeben, bislang liegt laut Auskunft des Rathauses alles im Rahmen.

An der von außen sichtbarsten Veränderung, dem neuen Verbinderbau zwischen Museum und Afrikahaus, sind gerade die Dachdecker am Werk. Die Stahlbaukonstruktion stand schon vor dem Winter, nach einer witterungsbedingten Pause geht es nun mit dem Flachdach weiter. Hier entsteht der künftige zentrale Eingangsbereich der beiden Ausstellungshäuser, von dem aus die Besucher nach rechts ins Kunstblumen- und Heimatmuseum und nach links ins Afrikahaus eintreten.

Drinnen ist ein Elektriker zugange. Der Sandsteinboden im Erdgeschoss ist mit Holzplatten abgedeckt, damit er keinen Schaden nimmt, ebenso die Treppe und die Dielen in den Obergeschossen. Dort stehen historische Holzschränke, Tische und Stühle zusammengerückt in der Mitte der Räume, staubdicht eingewickelt in lange Folienbahnen. Während sämtliche kleinteiligen Exponaten verpackt und ausgelagert wurden bleiben das sperrige Mobiliar während der Bauarbeiten im Haus.

Weiterer Innenausbau beginnt

Die neue Heizung ist im Museumsgebäude schon fast komplett installiert, die Elektrik grob geschätzt zu 40 Prozent, ebenso die Klimatechnik, wie Christian Reinhardt vom Hochbauamt der Stadt kürzlich im Sebnitzer Tourismusausschuss berichtete. Als Nächstes sind unter anderem Trockenbauer, Fliesenleger und Maler gefragt, bis Ende April will die Stadt dafür die Zuschläge erteilen.

Staubdicht in Folie gewickelt: Im Innern wird um das sperrige Mobiliar herum gebaut. Der Dielenboden ist abgedeckt.
Staubdicht in Folie gewickelt: Im Innern wird um das sperrige Mobiliar herum gebaut. Der Dielenboden ist abgedeckt. © Karl-Ludwig Oberthür

Begonnen haben die Bauarbeiten nach langer Vorbereitung im März 2021. Für Besucher ist das Museum indes schon seit Oktober 2019 geschlossen. An der Fassade musste unter anderem der Putz im Sockelbereich abgebrochen werden. Dort war das Salz vom Winterdienst ins Mauerwerk eingedrungen. Die beiden Gebäude stammen aus den 1730er-Jahren. Die heutige Hertigswalder Straße lag damals noch um einiges tiefer und wurde im Laufe der Jahre immer weiter angehoben.

Bald Hochzeiten im Rosengarten?

Als Ziel für die Fertigstellung ist der Herbst 2022 gesetzt. "Wir planen im Oktober fertig zu sein", sagte Christian Reinhardt vom Sebnitzer Hochbauamt. Garantieren lasse sich das wegen der Pandemie freilich nicht, aktuell sei er aber guter Dinge. Danach müssen Museum und Afrikahaus wieder eingeräumt werden, die Konzeption der Ausstellung liegt in der Hand von Museumsleiterin Andrea Bigge. Die Wiedereröffnung ist für März 2023 geplant.

Neben dem Museumsbetrieb in modernisierten Räumen könnte das Haus dann noch eine andere Nutzung erfahren. Christian Reinhardt vom Hochbauamt kam während der Bauarbeiten auf die Idee, einen der Räume künftig auch für Trauungen anzubieten. Nach der Sanierung könnte das Ambiente dort mehr hermachen als im eher nüchtern gehaltenen Sebnitzer Rathaus. Hinzu kommt der denkmalgeschützte Rosengarten mit barockem Gartenhaus hinter dem Museumsgebäude, der sich für Hochzeitsfotos anbietet.