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Shortrack-Staffel verpasst in Dresden Finale

Zwei Fehler, zwei Sekunden, 20 Meter: Die Dresdnerin Anna Seidel hadert mit dem ersten Finaltag und hofft auf Sonntag.

Von Michaela Widder
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Anna Seidel beim Shorttrack-Weltcup in Dresden.
Anna Seidel beim Shorttrack-Weltcup in Dresden. © Matthias Rietschel

Mit großen Hoffnungen war Shorttrackerin Anna Seidel in den Heim-Weltcup in Dresden gestartet, doch nach dem ersten Finaltag lautet ihr Fazit: „Unglücklich. Es kann nur besser werden.“ Die Dresdnerin erwischte über 1000 Meter als gesetzte Läuferin mit einer Wildcard den schwersten Lauf. Die 20-Jährige kam in hinter der späteren Siegerin und Weltcupzweiten Sofia Proswirnowa aus Russland und der starken Kanadierin Alyson Charles auf Platz drei. Zwar war sie die Zeitschnellste aller vier Viertelfinals, doch in den anderen Läufen war insgesamt drei Athleten wegen Behinderung automatisch in die nächste Runde weitergesetzt worden. „Das ist ärgerlich. Auch wenn die Zeit gereicht hätte, aber das ist eben Shorttrack. Da passiert viel“, meinte Seidel: „Ich hatte den allerschwersten Lauf und wusste, dass ich unter die Top zwei kommen. Aber irgendwie war ich überfordert, es lief von Anfang an nicht rund.“ Die EM-Dritte hat am Sonntag über die 1000 Meter eine zweite Chance, nachdem sie sich am Freitag in der Qualifikation sicher durchgesetzt hatte.

Bianca Walter, für die es nach langer Verletzungspause überhaupt wieder der erste Weltcup ist, hatte sich 1000 Meter überraschend durch die Hoffnungsläufe gekämpft und schied dann im Viertelfinale aus.

„Ich freue mich, wieder im Team zu sein und mehr Leistung abrufen zu können, als ich erwartet habe“, sagte die Lokalmatadorin. Walter startet mit einer Wildcard am Sonntag noch über 500 Meter.

Nach dem überzeugenden Staffel-Auftritt zum Auftakt am Freitag mit deutschem Rekord hatte das Frauen-Quartett mit einem Finalplatz in der Königsdisziplin geliebäugelt. Doch nach einem Halbfinal-Rennen mit „vielen Schubsern“, wie Seidel fand, kam die Mannschaft im Halbfinale abgeschlagen als Fünfte ins Ziel. „Die Mädels haben zwei grobe Fehler gemacht, das kostet zwei Sekunden und 20 Meter. Auf diesem Niveau können wir uns das nicht leisten“, erklärte Bundestrainer Stuart Horsepool. Am Freitag hatten die Frauen um Seidel, Walter, Gina Jacobs und Anna Katharina Gärtner noch den deutschen Rekord mit einer Zeit von 4:10,563 Minuten um fast eine Sekunde verbessert und sogar China geschlagen. „Diese Nation redet immer ein Wörtchen mit, wenn es um die Vergabe der Medaillen geht“, so Horsepool.

Bei ihrem Weltcup-Debüt in der neuen Mixed-Staffel gelang den deutschen Athleten eine Überraschung. Das Quartett mit Seidel Walter, Tobias Pietsch und Adrian Lüdtke qualifizierte sich bereits am Freitag im Viertelfinale mit Platz zwei hinter Kanada für das Halbfinale, wo Lüdtke am Samstag aber stürzte. Wiedergutmachung für das Team heißt es am Sonntag im B-Finale. Am ersten Finaltag gingen vor 2637 Zuschauern drei von vier Einzelsiegen wie erwartet an die Shorttrack-Übermacht Südkorea. Am Sonntag starten die Finalrunden wieder ab 12 Uhr. Tickets zum Preis von 18 Euro gibt es an der Tageskasse.