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Neue Ideen für das Zittauer Gebirge

Für Mountainbiker soll es zwischen Jonsdorf und Waltersdorf eine eigene Strecke geben. Noch steckt das Projekt in den Kinderschuhen. Das Interesse ist groß.

Von Holger Gutte
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Ein Schnappschuss vom 24-stündigen Mountainbike-Rennen am Hochwald, das bereits zu den härtesten Deutschlands gehört.
Ein Schnappschuss vom 24-stündigen Mountainbike-Rennen am Hochwald, das bereits zu den härtesten Deutschlands gehört. ©  Matthias Weber (Archiv)

Mit einer neuen Singletrail-Strecke könnte bald der Naturpark Zittauer Gebirge um eine weitere Touristen-Attraktion reicher sein. Dieses Projekt würden jetzt zumindest die Mitglieder des Naturparkes Zittauer Gebirge gern anschieben. Bei ihrer Versammlung am Montag sahen das die Mitglieder als eine positive Idee für den Tourismus in der Region an, berichtet Großschönaus Bürgermeister Frank Peuker (SPD). Er ist zugleich auch der Vorsitzende des Naturparkvereins.

"Noch steckt alles in den Kinderschuhen", sagt er. Wie ernsthaft aber schon darüber nachgedacht wird, zeigt die Tatsache, dass Zittaus Oberbürgermeister Thomas Zenker (Zkm) beim jüngsten Stadtrat darüber informierte, dass über einen Mountainbike-Trail im Gebirge nachgedacht wird. Da die hierfür geplante Streckenführung im Gebirge innerhalb des Zittauer Stadtwaldes liegt, will Zittau nun prüfen, ob das möglich wäre.  

18 Kilometer-Strecke möglich

"Wir würden gern einen Singletrail einrichten", sagt Jonsdorfs Bürgermeisterin Kati Wenzel (parteilos). Der Begriff Singletrail steht für einen Pfad, der so schmal ist, dass man dort nicht nebeneinander fahren oder laufen kann. Singletrail-Strecken sind deshalb meist nur etwa 30 bis 60 Zentimeter breit. Die Strecken werden aber auch im Bereich des Mountainbike-Sports oder des Trailrunning verwendet.

Die bisher geplante Hauptstrecke soll am Buchberg angelegt werden. Die Streckenführung könnte hier über eine Länge von 15 bis 18 Kilometern gehen, berichtet Kati Wenzel. Die Start- beziehungsweise Endpunkte sollen gut erreichbar, logistisch angeschlossen und auch Rastpunkte vorhanden sein. 

Nach den bisherigen Plänen sind als Start- beziehungsweise Endpunkte in Jonsdorf der Parkplatz beim "Strümpfeweg" am Ortseingang aus Richtung Großschönau und am anderen Ende der Strecke  in Waltersdorf der obere Parkplatz vorgesehen. Außerdem ist am Butterberg noch ein Kinder-Singletrail geplant.

"Wir haben uns am Montag bei der Mitgliederversammlung erst einmal nur darüber ausgetauscht und Ideen dafür aufgegriffen", schildert Frank Peuker. Es gibt auch bereits eine Arbeitsgruppe, die sich speziell dem Thema widmen soll. "Unser Ziel ist Schutz durch Nutzung. Statt Verbote wollen wir Angebote schaffen", sagt er.

Nur wenig Schnittpunkte mit Wanderwegen

Aber noch ist es bis zur angedachten Singletrail-Strecke ein weiter Weg. Die Initiatoren stehen erst am Anfang. Da gilt es die Belange der Unteren Naturschutzbehörde, des Forstbetriebes sowie verschiedener anderer Behörden unter einen Hut zu bringen, schildert Frank Peuker. Auch solche Fragen wie, wer tritt als Projektträger auf, wer wird Betreiber und wer pflegt die Strecke, müssen geklärt werden. Denn nach starken Regenfällen oder nach Holzbruch werden Arbeiten an der Singletrail-Strecke notwendig sein. Außerdem sollen in der Mountainbiker-Szene noch Partner gesucht werden. Jetzt werden die bisherigen Ideen erst einmal in den jeweiligen Gemeinderatssitzungen vorgestellt.

Da die Singletrail-Strecke das touristische Angebot erweitern soll, soll sie möglichst wenig Schnittpunkte mit Wanderwegen haben und auch nicht auf diesen verlaufen, damit sich Wanderer und Mountainbiker nicht gegenseitig behindern oder gefährden. 

In einigen Gebieten Deutschlands klappt das ganz gut. Im Mountainbike-Magazin "bike" ist bereits 2005 das Zittauer Gebirge mit zu den schönsten zehn Singletrail-Touren in Deutschland gewählt worden. Damals wurde dafür von einer Autorin eine grenzüberschreitende Strecke über 18 Kilometer von Zittau unter anderem über den Scharfenberg, vorbei am Mönchsfelsen und Töpfer gewählt.

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