SZ + Sachsen
Merken

Was die Sachsen 2019 im Lotto gewonnen haben

Im letzten Jahr wurden über 300 Millionen Euro eingesetzt. Sieben Mitspieler wurden zu Millionären. Doch auch für den Freistaat hat sich das Geschäft gelohnt.

 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Siegfried Schenek ist Geschäftsführer der Sächsischen Lotto GmbH.
Siegfried Schenek ist Geschäftsführer der Sächsischen Lotto GmbH. © Archivbild: dpa/Hendrik Schmidt

Von Sven Heitkamp, Leipzig

Beim Lotto-Spielen bleiben sich die Sachsen offenbar treu: 2019 haben die Spieler der staatlichen Lotterien knapp 308 Millionen Euro für ihre Glückspiele ausgegeben – ebensoviel wie im Jahr zuvor. Das berichtete am Mittwoch Sachsenlotto-Geschäftsführer Siegfried Schenek. Und auch das Glück blieb den Sachsen treu: Erneut wurden rund 152 Millionen Euro für mehr als zehn Millionen Einzelgewinne ausgeschüttet – knapp die Hälfte der Einsätze wurden also wieder gewonnen.

Für insgesamt sieben Mitspieler ging voriges Jahr ein alter Traum in Erfüllung: Sie konnten sich freuen, nun zu den Millionären im Freistaat zu zählen. Allein 10,2 Millionen Euro gingen dabei nach Mittelsachsen, 7,1 Millionen nach Dresden und knapp 5,5 Millionen in den Landkreis Bautzen. Damit sind auf der Sachsenkarte nun 142 Lotto-Millionäre verzeichnet, die seit 1990 gewonnen haben. 

„2019 war für Sachsen ein gutes Lottojahr“, betonte Schenek. Sein Geschäftsführer-Posten könnte indessen bald neu besetzt werden. Der Spitzenjob ist zurzeit öffentlich ausgeschrieben, der Freistaat Sachsen als Eigentümer möchte schon im Februar und März die Auswahlgespräche führen. Schenek war im Juli 2011 mit 53 Jahren an die Führungsspitze der Sächsischen Lotto-GmbH gewechselt.

Zugleich musste der Lotto-Chef noch bittere Pillen bekanntgeben: So wird das klassische Lotto-Spielen im 6 aus 49 ab Herbst teurer: Ein Tipp soll dann 1,20 Euro statt einen Euro kosten. Zuletzt war der Preis pro Tipp im Mai 2013 von 75 Cent auf einen Euro gestiegen. Zugleich soll künftig der geringste Gewinn von 5 Euro auf 6 Euro erhöht werden. 

Ein Jackpot wird dann nicht mehr nach zwölf Ziehungen zwangsweise aufgelöst, sondern darf bis auf 45 Millionen Euro steigen. So solle Lotto noch attraktiver werde, sagte Schenek. Die Aufsichtsgremien müssen den Plänen allerdings noch zustimmen. Der Klassiker Lotto 6aus49 ist nach wie vor das größte Geschäft von Sachsenlotto und macht mehr als die Hälfte des Umsatzes aus.

Nicht mehr angeboten wird seit diesem Jahr die Sportwette Oddset, die 20 Jahre lang gespielt werden konnte. Oddset wäre wegen neuer rechtlicher Vorgaben nur noch an 65 der 1220 Lotto-Annahmestellen erlaubt und damit nicht mehr wirtschaftlich tragfähig gewesen, erklärte Schenek. Bei der Sportwette seien voriges Jahre noch Tipps für sechs Millionen Euro abgegeben worden. Das waren rund zwei Prozent des gesamten Spieleinsatzes. 

Lotto-Erlöse auch für wohltätige Zwecke

Er sei aber optimistisch, so Schenek, die Lücke mit anderen Angeboten wie den Rubbellosen füllen zu können. Auch andere Länder wie Thüringen, Brandenburg und Niedersachsen hätten Oddset aufgegeben. Einbußen von fast 16 Prozent gab es auch bei der europäischen Lotterie Eurojackpot. Der Rückgang habe vor allem daran gelegen, dass der hohe Jackpot von 90 Millionen Euro nur über vier Wochen ausgespielt wurde. 2018 waren es dagegen 13 Wochen, erklärte Lotto-Marketingleiter Michael Kunze.

Sachsenlotto führt mehr als ein Drittel seiner Einnahmen an Reinerträgen, Steuern und Abgaben an den Freistaat für zumeist wohltätige Zwecke ab. Voriges Jahr waren es allein knapp 118 der 308 Millionen Euro. „Mittlerweile beläuft sich die Gesamtsumme, die die Sächsische Lottogesellschaft abgeführt hat, auf drei Milliarden Euro“, betonte Schenek. Sachsenlotto war im Oktober 1990 gegründet worden. Das 30-jährige Jubiläum soll dieses Jahr mit zwei Sonderauslosungen gefeiert werden.