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Sondengänger fanden berühmte Himmelsscheibe

Mit Metalldetektoren werden verschiedenste Sachen gesucht. Manchmal gibt es sogar Überraschungsfunde.

Von Kathrin Krüger
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„Raubgräber“ entdeckten die Nebraer Scheibe 1999.
„Raubgräber“ entdeckten die Nebraer Scheibe 1999. © Hendrik Schmidt/dpa

Großenhain. Metalldetektoren wurden eigentlich entwickelt, um Landminen und Munition aus dem Boden zu holen. Sie waren schon im Zweiten Weltkrieg zur Kampfmittelberäumung eingesetzt. 

Anfang der 1960er Jahre nutzten erstmals in den USA Privatleute ehemalige Minensuchgeräte. Sie wollten verlorengegangene Wertgegenstände an Badestränden oder Metallgegenstände in Geisterstädten sowie Schlachtfeldern des amerikanischen Bürgerkriegs finden. Seitdem werden Metallsuchgeräte auch für den zivilen Gebrauch, zur Schatzsuche, hergestellt. Bekannte Hersteller sind Fisher Laboratories, White’s und Garrett.

Anfang der 70er hielt das Sondeln Einzug in Europa und verbreitete sich von Großbritannien aus sehr schnell über den Kontinent. Die Zahl der Sondengänger und Schatzsucher in Europa wird heute auf mehrere hunderttausend geschätzt. 

Sie suchen nach antiken Gegenständen oder im Auftrag von privaten Interessenten nach versteckten metallischen Werten. Auch die Gefallenensuche mit Hilfe des Aufspürens der Soldatenmarken fällt darunter. Es gibt Goldsucher mit Metallsonden und sogar die Unterwassersuche bzw. das Auffinden von Meteoriten.

Der wohl berühmteste europäische Fund eines Sondengängers war die berühmte Himmelsscheibe von Nebra. Sie wurde am 4. Juli 1999 von Raubgräbern auf dem Mittelberg in Ziegelroda nahe der Stadt Nebra in Sachsen-Anhalt gefunden. Seit 2002 gehört sie zum Bestand des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle.

Deutschlandweit gibt es Schätzungen zufolge tausende Sondengänger. Da sie immer wieder auf scharfe Kriegsmunition stoßen können, ist ihr Hobby gefährlich. Todesfälle sind bislang aber nicht bekannt.