Pirna
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Sperrzone wegen Brutzeit

Vier Falkenpaare haben in der Böhmischen Schweiz bereits Eier gelegt. Uhu und Schwarzstorch folgen sicher bald.

Von Steffen Neumann
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Wanderfalke mit Jungen in der Böhmischen Schweiz.
Wanderfalke mit Jungen in der Böhmischen Schweiz. © Vaclav Sojka

Der Frühling beginnt und damit auch die Brutsaison. Wie der Nationalpark Böhmische Schweiz berichtet, wurden bereits vier Falkenpaare bei der Brut beobachtet. „Und das ist erst der Anfang“, sagt Vaclav Sojka, der die Falkenbrut seit Jahren mit der Kamera beobachtet. In der Böhmischen Schweiz gilt deshalb wieder ein vorübergehendes Zutrittsverbot für insgesamt 23 besonders sensible Bereiche. Das Zutrittsverbot für die Falkenstandorte endet am 30. Juni, für die übrigen Standorte einen Monat später. In der Ruhezone herrscht ohnehin ein Verbot, die markierten Wege zu verlassen. Markierte Wege selbst sind von dem Verbot nicht betroffen. Den Besuchern des Nationalparks ist die Maßnahme bereits aus den Vorjahren bekannt.

„Das Zutrittsverbot wird von den Besuchern positiv aufgenommen und respektiert“, schätzt Tomas Salov von der Nationalparkverwaltung ein. Die Gebiete sind durch Hinweisschilder und in manchen Fällen auch Absperrbänder gekennzeichnet. Das betrifft zum Beispiel den Felsen Gabrielina vez (Gabrielensteigturm) bei Mezna (Stimmersdorf), die Ferdinandova souteska (Ferdinandsklamm) bei Vsemily (Schemmel), wo Falken nisten, oder die Vlci hradek (Wolfsburg), wo sich vor allem Schwarzstörche und Uhus niederlassen.

Drohnen ganzjährig verboten

Das Zutrittsverbot soll den drei seltenen Tierarten die Ruhe verschaffen, die sie für die Aufzucht der Jungen brauchen. Ist diese gestört, können die Tiere ihr Nest verlassen und die Eier erkalten. Eine Missachtung kostet deshalb empfindliche Strafen. „Vor zwei Jahren erwischten wir eine fast 20-köpfige Gruppe. Jeder musste 2 500 Kronen Strafe zahlen, also rund 100 Euro“, sagt Tomas Salov. Dass die Besucher das Verbot respektieren, zeigt auch, dass 2018 keine Strafe verhängt werden musste. Salov macht allerdings darauf aufmerksam, dass auch der Einsatz von Drohnen verboten ist. Die ferngesteuerten Objekte sind übrigens im gesamten Nationalpark ganzjährig untersagt.

Für die Tiere sind diese Maßnahmen nur von Vorteil. 2018 wurden in der Böhmischen Schweiz und dem Elbsandsteingebirge 26 Wanderfalken aufgezogen. Pro Paar bedeutet das im Schnitt 1,5 Junge. Bei den Schwarzstörchen wurden 18 Jungtiere gezählt. Außerdem verzeichnete der Nationalpark 13 besetzte Uhunester.

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