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Ex-Stabhochspringer Tim Lobinger ist tot

2017 wurde bei Tim Lobinger Leukämie diagnostiziert. Nach einer Stammzellentransplantation ging es ihm besser. Dann kam der Krebs zurück. Nun ist der Sportler im Alter von 50 Jahren gestorben.

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Ex-Stabhochspringer Tim Lobingerist im Alter von 50 Jahren gestorben.
Ex-Stabhochspringer Tim Lobingerist im Alter von 50 Jahren gestorben. © dpa

München. Ex-Stabhochspringer Tim Lobinger ist im Alter von 50 Jahren an Krebs verstorben. Das berichtet die "Rheinische Post" und beruft sich dabei auf das Umfeld des Sportlers.

Lobinger sei "am 16. Februar in München verstorben", heißt es in einem Statement, er sei "im engen Kreise friedlich eingeschlafen, er hat den Kampf nicht verloren, sondern auf seine Weise gewonnen."

2017 wurde bei Lobinger Leukämie diagnostiziert. Nach Chemotherapien, Stammzellspenden, zwischenzeitlichen Rückfällen und einem kurzzeitigen Leberversagen im Sommer 2018 galt der Hallen-Weltmeister von 2003 wieder als gesund. 2020 musste er sich aber wieder einer Therapie unterziehen und erhielt zusätzlich Bestrahlungen.

Lobinger ging sehr offen mit seiner Erkrankung um. Im Oktober sagte er der Bild-Zeitung: "Heilung wird es bei mir nicht mehr geben". Ans Aufgeben dachte er dennoch nicht: "Für jeden Tag, den ich lebe und mit meiner Familie verbringen darf, lohnt es sich zu kämpfen." Im Februar 2022 hätten ihm die Ärzte gesagt, dass sein Tod näher rücke. Er solle Verfügungen treffen, sich mit seiner Beerdigung befassen und sich von seinen Liebsten verabschieden. "Die Gespräche mit meinen Kindern waren hart. Sie wissen, wie schlecht es um mich steht", sagte er.

Erst in der vergangenen Woche meldete sich Lobinger auf der Social-Media-Plattform Instagram mit einem Post und verbreitete damit Optimismus.

Lobinger entwickelte sich gegen Ende der 1990er-Jahre zu einem der besten Stabhochspringer des Landes, als erster Deutscher übersprang er im Freien die Sechs-Meter-Marke. Seine größten Erfolge errang er in der Halle: 1998 wurde er in Valencia Europameister, 2003 krönte er sich in Birmingham zum Weltmeister. Im Freien stand er bei der EM zweimal auf dem Podest: 2002 gewann Lobinger in München Bronze, 2006 in Göteborg holte er Silber. Verwehrt blieb Lobinger eine Medaille bei Olympischen Spielen und Freiluft-Weltmeisterschaften. 2011 ehrte der DLV den Stabhochspringer bei den nationalen Titelkämpfen in Kassel mit dem Rudolf-Harbig-Preis.

Nach seiner Karriere als Leichtathlet arbeitete er unter anderem als Athletik-Trainer beim damaligen Fußball-Zweitligisten RB Leipzig. Dort endete seine Tätigkeit im Jahr 2016. Zudem gründete er eine Firma für Personal Training. Unter anderem gehören der deutsche Nationalspieler Joshua Kimmich und der alpine Skifahrer Linus Straßer zu den Kunden der Firma. (sid/dpa/SZ/fa)