Bautzen. Die Mannschaft der Stunde in der Fußball-Oberliga Süd ist ohne Zweifel die FSV Budissa Bautzen. Die Spreestädter waren als Schlusslicht in die Winterpause gegangen und sind aktuell das beste Rückrunden-Team der Süd-Staffel. Nach dem 3:1-Heimerfolg gegen den Tabellenzweiten VFC Plauen stehen vier Siege und ein Unentschieden für die Mannschaft von Chefcoach Stefan Richter in diesem Jahr zu Buche.

Kein Vergleich zum Hinspiel möglich

Vor 155 Zuschauern im Stadion Müllerwiese erzielten Steve Schröder (40.), Lukas Hanisch (57.) und Kapitän Hagemann (90.) die Tore der Gastgeber. Ondrej Nyber hatte zwischenzeitlich den Ausgleich markiert (50.).

Budissas Co-Trainer Torsten Marx konnte sich noch gut an den 14. Januar dieses Jahres erinnern: „Wir verloren das Testspiel beim Landesligisten in Großenhain mit 3:7. Damals habe ich gesagt, dieses Debakel kann sogar Gold wert sein für uns, denn spätestens da wusste jeder Spieler, was die Stunde geschlagen hatte. Es war der letzte Weckruf.“ Noch deutlicher hatte Budissa das Punktspiel in Plauen verloren (1:7), aber Chefcoach Stefan Richter wollte keinen Vergleich anstellen. „Das kann man nicht. Damals standen vor unserer Viererabwehrkette gefühlt nur 18 Jahre als Youngster auf dem Platz. Unsere Verletzungsliste war endlos lang.“

Sieben U23-Kicker im Aufgebot

Auch diesmal hatte das Trainer-Duo Richter/Marx längst nicht alle Spieler zu Verfügung, standen immer sieben U23-Kicker im Aufgebot. „Dennoch, in den letzten Wochen sind einige Jungs aus teilweise langen Verletzungspausen zurückgekehrt. Es tut uns einfach gut, Alternativen zur Verfügung zu haben, auch, um bei gewissen Spielsituationen reagieren zu können“, so Richter. Erstaunlicherweise nahm der Bautzener Cheftrainer im Spiel aber nur zwei Wechsel vor, hatte dafür aber eine plausible Erklärung parat: „Plauen hat viel Druck nach dem Wechsel aufgebaut, den wir ab der 60. Minute wieder intelligent aufgefangen haben. Die Defensivarbeit funktionierte gut, da wollte ich nicht unnötig in die Abläufe eingreifen.“

Von Beginn an überzeugten die Budissen mit viel Leidenschaft und hoher Laufbereitschaft. Immer wieder ergaben sich verheißungsvolle Umschaltsituation und lukrative Chancen. Schröders Führungstor kurz vor der Pause war hochverdient, „eigentlich hätten wir zur Halbzeit mit 3:0 führen müssen“, so Marx. Die ersten zehn Minuten nach Wiederanpfiff gingen dagegen deutlich an die Gäste, die nach dem 1:1 einen „Riesen“ zur Führung versiebten.

Erneuter Schneefall bremst Schiebock aus

„Da hatten wir endlich auch mal das Glück des Tüchtigen auf unserer Seite, was uns bisher in dieser Saison oft gefehlt hat“, sagte Budissas Co-Trainer. Hanischs herrlicher Treffer zum 2:1 stellte anschließend die Weichen wieder neu. Die Hausherren bekamen wieder Zugriff auf das Spiel und verzeichneten etliche Kontermöglichkeiten, um den Sack schon eher zuzubinden. Hagemann machte schließlich mit seinem sechsten Saisontor den Deckel drauf.

In Bischofswerda wurde das Heimspiel gegen den VfB Auerbach am Samstagabend abgesagt. „Wir hatten bis 16 Uhr bereits den halben Platz vom Schnee befreit. Auch unser Trainer Frank Rietschel hat geholfen“, berichtete BFV-Geschäftsstellenleiter Frank Terks. „Dann setzte erneut Schneefall ein und wir waren machtlos. Jetzt kommen leider sehr viele englische Wochen auf uns zu.“

Die Schiebocker haben bisher die wenigsten Punktspiele in der Staffel Süd bestritten. Am 11. März soll in Bischofswerda das Derby gegen Budissa ausgetragen werden. Zuvor gastiert der BFV am Samstag in Plauen, während Bautzen im Hainsberger Johannes-May-Stadion auf den SC Freital trifft. Das Hinspiel hatte Budissa zu Hause mit 1:2 verloren.