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Iranischer Fußballer Nasr-Azadani zu 26 Jahren Haft verurteilt

Der iranische Fußballprofi Amir Nasr-Azadani ist in seiner Heimat verurteilt worden. Die Todesstrafe droht dem Sportler nicht mehr, dafür viele Jahre Gefängnis.

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Der iranische Fußballprofi Amir Nasr-Azadani ist in seiner Heimat offenbar zum Tode verurteilt worden.
Der iranische Fußballprofi Amir Nasr-Azadani ist in seiner Heimat offenbar zum Tode verurteilt worden. © FIFPro/Twitter

Teheran. Im Iran hat die Justiz drei weitere Todesurteile im Zusammenhang mit den systemkritischen Protesten gesprochen. Wie das Justizportal Misan am Montag mitteilte, wird den Verurteilten zur Last gelegt, im November drei Sicherheitsbeamte in der Millionenstadt Isfahan im Zentraliran getötet zu haben. Gegen die Urteile kann noch Berufung eingelegt werden.

In dem Prozess wurden zudem gegen fünf weitere Männer Haftstrafen verhängt, unter ihnen der ehemalige Fußballprofi Amir Nasr-Asadani. Er wurde in drei Anklagepunkten zu insgesamt 26 Jahren Gefängnis verurteilt. Ein weiterer Mann wurde demnach freigesprochen.

Nasr-Azadani wurde bei Unruhen am 18. November verhaftet und sei wenig später des "Hochverrats" beschuldigt worden. Mitte Dezember berichtete die Nachrichtenagentur AFP, dass Nasr-Azadani zum Tode verurteilt werden soll.

Zwei Männer erhängt

Laut der iranischen Nachrichtenagentur Tasmin wird dem 26-Jährigen vorgeworfen, im Zuge der nationalen Proteste Teil einer bewaffneten und organisierten Gruppe gewesen zu sein, die für den Tod von drei Sicherheitskräften verantwortlich sein soll.

Am Samstag hatte der Iran zwei Männer erhängt. Mohammed-Mehdi K. (22) und Sejed-Mohammed H. (39) wurden für den Tod eines Sicherheitsbeamten bei Protesten im November verantwortlich gemacht. Im Zusammenhang mit den landesweiten Demonstrationen waren auch im Dezember Todesurteile gegen zwei Männer vollstreckt worden.

Die Bundesregierung hat mit Entsetzen auf die Hinrichtungen von zwei weiteren Demonstranten im Iran reagiert. Das iranische Regime setze "auf die Todesstrafe als Mittel der Unterdrückung. Das ist entsetzlich", schrieb Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Montag auf Twitter. "Wir fordern #Iran auf, keine Todesurteile zu vollstrecken und die zu Unrecht Inhaftierten sofort freizulassen."

Regierungssprecher Steffen Hebestreit rief die Regierung in Teheran dazu auf, die Todesstrafe unverzüglich abzuschaffen. Man werde gemeinsam mit den Bündnispartnern den Druck auf den Iran weiter erhöhen, sagte er in Berlin.

Auslöser der landesweiten Proteste im Iran war der Tod von Jina Mahsa Amini am 16. September 2022 in Polizeigewahrsam. Die iranische Kurdin war von der sogenannten Sittenpolizei wegen Verstoßes gegen die im Iran geltenden islamischen Kleidungsvorschriften festgenommen worden. (dpa)