OBM: Bei Dynamo aussortiert und jetzt in der Form seines Lebens
Dresden/Verl. Bisher ist Oliver Batista Meier der beste Drittliga-Spieler der Saison. Mit neun Treffern und neun Vorlagen führt der 22-Jährige die Scorerliste der Liga souverän an. Am Sonntag wird das ehemalige Talent des FC Bayern München noch mehr im Fokus der Öffentlichkeit stehen.
Mit dem SC Verl trifft Batista Meier auf Dynamo Dresden. Von den Schwarz-Gelben wurde er im Januar bis zum Ende der laufenden Saison an die Ostwestfalen ausgeliehen. "Ich bin regelmäßig in Kontakt mit der Führung von Dynamo und einigen Spielern", sagte Batista Meier bereits vor einem Monat im Gespräch mit dem Kicker Sportmagazin – und freute sich auf das Duell.
Dass sich Batista Meier in Verl so positiv entwickelt und mittlerweile eine tragende Rolle einnimmt, war vor elf Monaten nicht abzusehen. Der Sportclub war seine letzte, vielleicht sogar seine allerletzte Chance im Profifußball. Bei Dynamo war die Entwicklung des ehemaligen Bundesliga-Spielers zuvor stagniert.
Dynamo zahlt für Batista Meier rund 300.000 Euro an Bayern München
Dabei sollte Dresden eigentlich schon so etwas wie ein Neubeginn für ihn sein. Kolportierte rund 300.000 Euro Ablöse hat Dynamo im Januar 2022 an den FC Bayern gezahlt. Wirklich gelohnt hat sich diese Investition für die Schwarz-Gelben nicht. In 20 Pflichtspielen kam Batista Meier zwar auf acht Vorlagen. Häufig wurde ihm jedoch eine gewisse Bequemlichkeit attestiert, der letzte Ehrgeiz im Training soll gefehlt haben.
"Er ist ein sehr großes Talent", sagte Dynamos Trainer Markus Anfang kurz vorm Leihgeschäft zum SC Verl – und kritisierte OBM zugleich: "Aber er muss schauen, dass er aus dem Talentstatus herauskommt, sich durchsetzt, um diesen Unterschiedsspieler darzustellen, den man in ihm in der Vergangenheit gesehen hat."
In Verl ist das Batista Meier inzwischen mehr als gelungen. Acht Spiele in Folge hat seine Mannschaft nicht verloren und steht mittlerweile auf dem Aufstiegsrelegationsplatz – vor allem dank des torgefährlichen Offensivspielers. Und das weckt natürlich neue Begehrlichkeiten. Mehrere Zweitligisten sollen den Offensivspieler auf dem Zettel haben.
Bei Dynamo steht er noch bis 2025 unter Vertrag. Eigentlich soll er erst im Sommer nach Dresden zurückkehren, doch nun gibt es im Verein offenbar Überlegungen, bereits jetzt in der Winterpause die Leihe zu beenden. Wie die Bild-Zeitung berichtet, ist eine entsprechende Klausel im Vertrag verankert. Diese ermögliche es Dynamo, seinen Spieler vorzeitig zurückzuholen.
Der Tod seines Vaters treibt Batista Meier jetzt an
Ob sich Batista Meier darüber freuen würde, ist zumindest fraglich. Erst vor einem Monat blickte der Angreifer im Gespräch mit dem Kicker sehr kritisch auf seine Zeit bei Dynamo. Vor allem bemängelte er fehlendes Vertrauen von Trainer Anfang. Beim SC Verl dagegen setze Chefcoach Alexander Ende, der seit Sommer im Amt ist, voll auf ihn.
Auf Nachfrage von Sächsische.de wollte sich Batista Meier nicht äußern und ließ über den Verein mitteilen, dass er aktuell keine Interviews gebe und sich voll und ganz auf seine sportlichen Aufgaben konzentrieren möchte. Auch Verls Sportchef Sebastian Lange mag öffentlich nicht über Vertragsinhalte sprechen. "In erster Linie freue mich, dass Oli so gut drauf ist. Das gilt aber genauso für unsere gesamte Mannschaft. Ich hoffe, dass er auch am Sonntag gegen Dresden wieder abliefert", sagte Lange dem Reviersport.
Dass Batista Meier so gut in Form ist, hat auch mit einem persönlichen Schicksalsschlag zu tun. Im Februar verstarb Vater Xaver im Alter von 66 Jahren. "Die vergangenen Jahre und vor allem sein Tod haben mich total verändert. Ich will es umso mehr schaffen, auch für ihn", sagte Batista Meier und betonte: "Ich will ganz nach oben und bereit, dafür alles zu geben."