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Dynamo Dresden besteht auch bei Slavia Prag

Dynamo Dresden zeigt im Testspiel gegen Tschechiens Vizemeister Slavia Prag eine gute Leistung und bleibt in der Vorbereitung weiter ungeschlagen. Mehr als 4.000 Fans begleiten die Mannschaft. Mehrmals wird Pyrotechnik gezündet.

Von Timotheus Eimert
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Die Mannschaft gratuliert Manuel Schäffler zum 1:0. Am Ende trennt sich Dynamo Dresden vom tschechischen Vizemeister Slavia Prag 1:1.
Die Mannschaft gratuliert Manuel Schäffler zum 1:0. Am Ende trennt sich Dynamo Dresden vom tschechischen Vizemeister Slavia Prag 1:1. © Max Patzig

Prag. Dynamo bleibt auch im fünften Testspiel in der Vorbereitung auf die neue Drittliga-Saison ungeschlagen. Gegen Tschechiens Vizemeister Slavia Prag trennten sich die Dresdner vor rund 16.800 Zuschauer in der Prager Fortuna-Arena 1:1. "Das war ein richtig gutes Spiel. Wir haben gezeigt, dass wir auf dem Niveau mithalten können", lobte SGD-Trainer Markus Anfang sein Team. "Aber wenn individuelle Qualität hinzukommt, kann sich so ein Spiel auch schnell ändern. Es war taktisch ein sehr anspruchsvolles Spiel. Die Jungs haben das aber sehr gut gemacht."

Manuel Schäffler traf zwei Minuten vor dem Ende für die Schwarz-Gelben, Ivan Schranz glich eine Minute später im Gegenzug aus. In den Testspielen zuvor waren der Mannschaft jeweils klare Siege gegen den Siebtligisten Königswartha (14:0), Oberligist Budissa Bautzen (6:0), den österreichischen Zweitligisten St. Pölten (5:1) und Zweitligisten SC Paderborn (2:0) gelungen.

Die Partie in Prag sollte ein verspäteter Abschluss der Feierlichkeiten zum 70-jährigen Vereinsgeburtstag sein und an die 98 Europacup-Duelle der Dresdner erinnern. "Es war ein Highlight für jeden. Selbst ich mit 34 Jahren habe so etwas noch nicht erlebt. Vielleicht werden wir irgendwann miterleben, dass es kein Testspiel mehr ist", sagte Stürmer Stefan Kutschke.

Mehr als 4.000 Dynamo-Fans begleiteten die Mannschaft zum Testspiel nach Prag.
Mehr als 4.000 Dynamo-Fans begleiteten die Mannschaft zum Testspiel nach Prag. © Max Patzig

Mehr als 4.000 Dynamo-Fans waren vor Ort und sahen einen starken Auftritt ihrer Mannschaft, die erstmals in den am Samstag präsentierten neuen Heimtrikots spielte. Besonders in der ersten Halbzeit hielt die Sportgemeinschaft gut mit dem tschechischen Europapokalteilnehmer mit. Die beste Chance der Dresdner hatte in der 14. Minute Robin Meißner. Quasi im Gegenzug wurden auch die Gastgeber gefährlich. Václav Jurečka schoss den Ball frei vor Stefan Drljača knapp neben das Tor.

Kurz nach dem Anpfiff zünden Dresdner Fans Pyrotechnik.
Kurz nach dem Anpfiff zünden Dresdner Fans Pyrotechnik. © Max Patzig

Tore fallen erst in den Schlussminuten

Es war die beste Phase der Hausherren, in der Dynamo zunehmend Probleme bekam. "Phasenweise waren sie etwas besser, phasenweise wir. Jeder hätte seine Tore machen können. Dass zu wenige Tore gefallen sind, ist der Wehrmutstropfen der gesamten Partie", betonte Anfang.

In der zweien Hälfte wurden die Tschechen dann deutlich stärker. Dass Dresden direkt aus dem Trainingslager in Österreich anreiste und Prag nächste Woche bereits das erste Punktspiel in der neuen Saison bestreitet, war mehr und mehr zu sehen. Anfang meinte jedoch: "Wir haben bereits die Intensität etwas aus dem Training genommen, um heute die gewisse Frische zu haben. Die Jungs waren so gut in den Zweikämpfen. Alle haben es sehr gut gemacht."

Dynamo- und Slavia-Fans vernebeln Fortuna-Arena

Mitte der zweiten Hälfte wurde auf beiden Seiten viel gewechselt, Slavia tauschte in der 63. Minute bis auf Torwart Aleš Mandous, der bereits zur Halbzeitpause gekommen war, die komplette Mannschaft. Das Spiel verlor etwas an Tempo.

Manuel Schäffler erzielt zwei Minuten vor dem Ende das 1:0.
Manuel Schäffler erzielt zwei Minuten vor dem Ende das 1:0. © Max Patzig

Die Tore fielen erst in den Schlussminuten. Zunächst traf Schäffler nach einem Eckball von der rechten Seite mit dem Kopf. Kurz nach dem Wiederanpfiff setzte sich der slowakische Nationalspieler Schranz gegen Tobias Kraulich durch und erzielte mithilfe des Innenpfostens den verdienten Ausgleich. Kurz darauf war Schluss.

Begleitet wurde die Partie von einem leidenschaftlichen Publikum auf beiden Seiten. "Der Rahmen war sensationell", erklärte Anfang darauf angesprochen. Kurz nach dem Anpfiff zeigten die Dynamo-Fans im Dresdner Fanblock eine kleine Choreografie. Wenig später wurden Pyrotechnik und Rauchtöpfe gezündet, sodass die Fortuna-Arena für mehrere Minuten in Rauch gehüllt war. Kurz vorm Ende der ersten Halbzeit zündeten auch die Slavia-Anhänger nach einer Choreo Pyrotechnik und Rauchtöpfe. Erneut umhüllten große Rauchschwaden das Stadion.

Zum Anpfiff zündeten Dynamo-Fans Pyrotechnik und Rauchtöpfe.
Zum Anpfiff zündeten Dynamo-Fans Pyrotechnik und Rauchtöpfe. © Max Patzig

Laut einer Gesetzesnovelle aus dem Jahr 2021 droht Zuschauern für das Abbrennen von Pyrotechnik eine Geldstrafe von bis zu 100.000 Kronen. Das entspricht rund 3.400 Euro. Zudem kann ein Stadionverbot ausgesprochen werden.

Tausende Dynamo-Fans marschieren durch Prag

Bereits auf dem Weg zum Stadion zündeten Dresdner Fans vereinzelt immer wieder Böller und Pyrotechnik. Vier Stunden vor dem Spiel hatten sich mehrere Tausende Dresdner Anhänger in der Prager Innenstadt in den Kneipen am Altstädter Ring getroffen und waren von dort gemeinsam in Richtung Stadion gegangen. Hunderte Polizisten waren im Einsatz.

Wie die tschechische Polizei im Vorfeld gegenüber Sächsische.de mitteilte, kamen die Beamten aus der Strafverfolgungs-, Kriminal-, Verkehrs- und Fremdenabteilung. Auch Anti-Konflikt-Teams, spezielle und regionale Strafverfolgungseinheiten sowie Reiter- und Hundestaffel seien an dem Einsatz beteiligt gewesen. Die Bundespolizei erklärte gegenüber Sächsische.de mit den tschechischen Behörden grenzüberschreitend zusammenzuarbeiten.

Statistik: Slavia Prag - Dynamo Dresden 1:1 (0:0)

Dynamo: Drljaca (46. Broll) - Kammerknecht (78. Lehmann), Lewald (78. Kraulich), Ehlers (78. Wetschka), Meier (46. Park) - Will (78. Zeil) - Zimmerschied (78. Menel), Hauptmann (46. Herrmann) - Borkowski (62. Vlachodimos), Kutschke (62. Oehmichen), Meißner (78. Schäffler).

SR: Tomas Klima (Přerov, Tschechien). Zu.: 16.800. Tore: 0:1 Schäffler (88.), 1:1 Schranz (89.).