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Der Debütant verhindert kurz vor der WM die Blamage

Niclas Füllkrug erzielt den einzigen Treffer beim WM-Test gegen den Oman, bei dem noch nicht viel gelingt. Der 17-jährige Youssoufa Moukoko feiert seinen Einstand in der deutschen Elf.

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Die Erlösung: Niclas Füllkrug erzielt sein erstes Tor für die Nationalelf - und das einzige im Spiel gegen Oman.
Die Erlösung: Niclas Füllkrug erzielt sein erstes Tor für die Nationalelf - und das einzige im Spiel gegen Oman. © dpa/Christian Charisius

Maskat. Niclas Füllkrug ließ seine markante Zahnlücke aufblitzen, als Hansi Flick ihm mit einer Umarmung dankte. Das Debüt, sogleich das Siegtor, die deutsche WM-Generalprobe gerettet – die ersten 45 Minuten im Nationaltrikot machten nicht nur dem Bremer Stürmer Lust auf mehr. Vor der WM in der katarischen Wüste hat der ansonsten erstaunlich träge viermalige Weltmeister den ersten Fan-Liebling schon gefunden: sympathisch, nordisch, eiskalt.

Beim äußerst dürftigen 1:0 gegen den Oman war „Fülle“ alles andere als ein Lückenfüller. Im Gegenteil: Er war in einer lustlos auftretenden Mannschaft, in der sich sonst niemand beim Bundestrainer nachdrücklich für einen Startplatz zum Auftakt gegen Japan in einer Woche aufdrängte, der einzige Lichtblick. „Am Ende freue ich mich, dass ich helfen konnte“, sagte der 29-Jährige. „Aber man muss das realistisch einschätzen. Erst jetzt geht es um alles.“

Im Muster ohne Wert drohte erstmals seit 1978 ein letztes Länderspiel vor der WM ohne Sieg, Muhsen Al Ghassani (72.) hätte sogar den Führungstreffer für den 75. der Fifa-Weltrangliste erzielen müssen. Er schoss am leeren Tor vorbei, im Gegensatz zu Füllkrug (80.), der sein Ziel fand.

Joshua Kimmich, Jamal Musiala, Serge Gnabry: Sie alle fehlten zunächst, Flick hielt im Poker um die WM-Elf seine Karten verdeckt. Für ihn war es ein Spiel der Experimente. So stieg Youssoufa Moukoko im Sturm mit 17 Jahren und 361 Tagen zum jüngsten Debütanten seit Uwe Seeler auf, der BVB-Jungstar wirkte hypernervös. Er scheiterte am Pfosten (45.+1), Füllkrug versuchte sich nach der Pause erfolgreicher.

Thilo Kehrer und Matthias Ginter spielten in der wackligen Innenverteidigung, denn Nico Schlotterbeck und Niklas Süle durften wie Kimmich und Gnabry erst mal pausieren. Lukas Klostermann machte als Fitnesstest rechts hinten sein erstes Pflichtspiel seit August, er hielt absprachegemäß eine halbe Stunde durch. Thomas Müller, der wegen Wehwehchen sieben Ligaspiele in Folge verpasst hat, und Antonio Rüdiger (Hüftverletzung), felsenfest als Abwehrchef eingeplant, waren nur Zuschauer. (dpa)

Oman – Deutschland 0:1 (0:0)
Deutschland: Neuer – Klostermann (34. Bella-Kotchap), Kehrer, Ginter (46. Schlotterbeck), Raum (46. Günter) – Gündogan (65. Brandt), Goretzka (46. Kimmich) – Hofmann, Havertz, Sané – Moukoko (46. Füllkrug).
SR: Khaled Al-Hoaish (Saudi-Arabien). Zu.: 25.654. Tor: 0:1 Füllkrug (80.).