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Bereit fürs Derby in Aue: Dresdens Handballer in Gala-Form zum Heimsieg

Der Handball-Zweitligist HC Elbflorenz Dresden setzt sich mit dem spektakulären 28:25-Erfolg gegen Coburg selbst höhere Maßstäbe. Das will die Mannschaft jetzt auch in Aue beweisen.

Von Alexander Hiller
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Die Dresdner Handball-Profis bedanken sich bei ihren Fans für die Unterstützung. Wenig später gab es einen warmen Applaus im VIP-Raum der Ballsportarena.
Die Dresdner Handball-Profis bedanken sich bei ihren Fans für die Unterstützung. Wenig später gab es einen warmen Applaus im VIP-Raum der Ballsportarena. © Foto: SZ/Veit Hengst

Dresden. Dieser Satz spricht Bände. "Das hatten sie lange nicht", sagt Cathleen Rupprecht aufgeregt. Die Geschäftsführerin des HC Elbflorenz meint den euphorischen Empfang für die Dresdner Zweitliga-Handballer im VIP-Bereich der Ballsportarena. Als das Team nach der Partie gegen den HSC Coburg die Räumlichkeiten betritt, brandet spontaner, lautstarker und langanhaltender Beifall auf.

Beim 28:25 (14:14)-Erfolg vor 1.057 Zuschauern zeigt sich das ambitionierte Team von Trainer André Haber tatsächlich von seiner besten Seite. Erzielt spektakuläre Tore, spielt mit einer griffigen, zupackenden Abwehr. Torhüter Marino Mallwitz glänzt mit großartigen Paraden . Und die Mannschaft um Kapitän Sebastian Greß, der beim zwischenzeitlichen 8:7 sein insgesamt 1.000 Tor im Elbflorenz-Dress erzielt, steckt auch einen herben Rückschlag weg. Abwehrchef Nils Kretschmer sieht bereits in der 21. Minute die Rote Karte, weil die Schiedsrichter sein hartes Eingreifen Arkadiusz Ossowski als Fausthieb ins Gesicht interpretieren.

Besonderer Coup: Kapitän Sebastian Greß gelang sein 1.000 Treffer im Dress des HC Elbflorenz.
Besonderer Coup: Kapitän Sebastian Greß gelang sein 1.000 Treffer im Dress des HC Elbflorenz. © Jürgen Lösel

"Wir haben im Training wesentlich mehr Wert auf Abwehr gelegt und probiert, uns auf unsere Stärken zu konzentrieren, nicht so zu beobachten, was der Gegner macht", erklärt Torhüter Mallwitz. "Wir müssen unser Level abrufen, und dann soll uns erst mal einer schlagen", unterstreicht der 27-Jährige. Nähme man die Partie gegen Coburg als Maßstab, könnte man dieser Kampfansage noch mehr Gewicht einräumen. Der fünfte Saisonsieg verhalf den Dresdnern zwar vorübergehend auf den siebenten Platz. Doch bislang hapert es an der Konstanz, solche Leistungen drei-, viermal nacheinander abzurufen.

"Es ist nun einmal so, dass Heimspiele etwas anderes sind, als auswärts. Es wäre schön, wenn man in der Fremde mal das Gesicht zeigt, wie häufig zuhause", räumt der Torhüter ein, der diesmal überragende 42 Prozent der Würfe abwehrt.

Gegen Coburg profitiert der HC Elbflorenz auch von seinem derzeit breiten Kader. Aufgrund des langwierigen Ausfalls von Ex-Nationalspieler Maximilian Janke hatte der Klub vor zwei Wochen den Türken Doruk Pehlivan nachverpflichtet, der in seinem zweiten Einsatz für Dresden vor allem in der Abwehr eine bärenstarke Leistung abliefert.

Aue ist angeschlagen, aber gefährlich

Ebenso wie der langzeitverletzte Oliver Seidler, der nach seinem ausgestandenen Innenbandriss sein Comeback gibt und aufgrund der Roten Karte für Kretschmer viel länger auf dem Feld stehen muss, als ursprünglich angedacht. "Ich bin sehr froh und auch stolz auf die Leistung, die wir gebracht haben. Vor allem hinten haben wir uns gesteigert und die Auswertung nach dem letzten Spiel sehr ernst genommen", sagt Trainer Haber und spielt auf das Auswärtsspiel zuvor beim damaligen Schlusslicht TuS Vinnhorst an.

Da unterlagen die Elbestädter nach indiskutabler Defensivleistung mit 29:32 und verhalfen dem Aufsteiger zu den ersten Zählern der Saison. Diesmal aber ist alles anders. "Ein guter Abend für uns, weil es eine rundum gelungene Leistung war, weil es viel Kampf war und in der Abwehr genau das war, was ich verbessert sehen wollte", erklärt Haber.

Abwehrchef Nils Kretschmer musste gegen Coburg nach einer unglücklichen Abwehraktion in der 21. Minute die Partie von draußen anschauen. Am Samstag gegen Aue ist der 30-Jährige aber spielberechtigt.
Abwehrchef Nils Kretschmer musste gegen Coburg nach einer unglücklichen Abwehraktion in der 21. Minute die Partie von draußen anschauen. Am Samstag gegen Aue ist der 30-Jährige aber spielberechtigt. © kairospress

Nun geht es darum, diese Vorstellung zu wiederholen. Nichts scheint dafür besser geeignet, als das Sachsenderby am Samstagabend beim Rivalen EHV Aue. "Da muss ich niemanden zusätzlich motivieren", sagt Haber. Deshalb gehe es nunmehr um entsprechende Regeneration. Denn in Aue wartet nicht nur eine lautstarke und emotional aufgeladene Atmosphäre, sondern auch ein angezählter Kontrahent.

Die Erzgebirgler liegen nach ihrem Wiederaufstieg mit 2:18 Punkten auf dem letzten Tabellenplatz. Allerdings unterlag die Mannschaft von Trainer Stephan Just beim Erstliga-Absteiger Minden am Mittwoch unglücklich acht Sekunden vor Schluss knapp mit 33:34. "In Aue gibt es keinen Zentimeter Parkett, der nicht umkämpft wird. Diese Aggressivität, Leidenschaft müssen wir wieder mitbringen", betont Haber.