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Warum Dresdens Handballer daheim ungeschlagen bleiben

Nächster Heimsieg für den HC Elbflorenz. Der Holländer Ivar Stavast entscheidet die Begegnung gegen Nordhorn-Lingen mit einem Gewaltwurf in letzter Sekunde. Zufrieden ist er dennoch nicht.

Von Alexander Hiller
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Ivar Stavast gelang in letzter Sekunde der Siegtreffer.
Ivar Stavast gelang in letzter Sekunde der Siegtreffer. © Matthias Rietschel

Dresden. Handball-Zweitligist HC Elbflorenz bleibt in der neuen Saison daheim ungeschlagen. Im dritten Heimspiel – den Pokalsieg vor der Punkterunde eingeschlossen – feierte das Team von Trainer Rico Göde am Sonntagabend gegen die HSG Nordhorn-Lingen einen kappen, aber verdienten 27:26-Erfolg (14:13). Damit sind die Dresdner nach drei Spieltagen mit 4:2 Punkten Tabellenneunter. Doch die Kurve zeigt nach oben.

Findet zumindest Trainer Rico Göde. Der 40-Jährige hatte eine „wahnsinnig intensiv geführte Partie“ von beiden Kontrahenten gesehen, in der sich keiner so richtig vom hartnäckigen Widerpart absetzen konnte. Lediglich zwei Tore Vorsprung konnten sich die Gastgeber hin und wieder herausspielen. „Ein Drei-Tore-Vorsprung wäre für uns vielleicht so ein kleiner Löser gewesen“, sagte HC-Kreisläufer Philipp Jungemann. „Die Fans haben heute enormen Druck gemacht“, lobte er die 1.112 Zuschauer, „aber wir haben es nicht einmal geschafft, so richtig davonzuziehen. Dann haben wir am Ende vielleicht etwas Glück mit dem letzten Tor“, analysierte der junge Kerl, auf dem in der Abwehr wegen der Verletzung von Nils Kretschmer (Muskelfaserriss) derzeit die Hauptlast liegt.

Denn das letzte Tor wird sich Ivar Stavast wohl einrahmen. Drei Sekunden vor der Schlusssirene landete der Ball beim holländischen Nationalspieler – der überlegte nicht lange und setzte den spektakulären Schlusspunkt mit einem Wurf aus dem Unterarm an die Lattenunterkante und ins Netz. Nach dem Abpfiff ließ sich der kantige Blonde zunächst von seinen jubelnden Mitspielern einfangen, dann lief er mit weit ausgebreiteten Armen eine Ehrenrunde für das ausgelassene Publikum. Denn zehn Sekunden vor dem Ende hatten die aufopferungsvoll kämpfenden Gäste noch den 26:26-Ausgleich erzielt.

„Ich habe gesehen, dass nur noch wenige Sekunden waren. Ich dachte mir, noch einmal alles geben, zum Glück hat es geklappt“, sagte Stavast. Der 24-Jährige wird auf Dresdner Seite als Held des Abends vom 3. Spieltag eingehen. Allerdings war Stavast von seiner Gesamtleistung gar nicht so angetan. „Ich muss zu meiner eigenen Abwehrleistung sagen: Das war nicht so super, ich habe ein bisschen zu viele Fehler gemacht, auf meiner Seite sind zu viele Gegentore gefallen“, sagte er. „Am Ende zählen aber nur die zwei Punkte, deshalb freue ich mich.“

Eine erfreuliche Nachricht erreichte den HC Elbflorenz direkt nach der Partie. Kapitän Sebastian Greß wird im nächsten Spiel wieder auflaufen können. Der 27-jährige Spielmacher wurde während der zweiten Halbzeit zum ersten Mal Vater. Er stand seiner Frau Arbenita bei der Geburt von Tochter Amalia bei. „Wir freuen uns. Ich hoffe, alles sind glücklich und wohlauf“, teilte Trainer Rico Göde auf der anschließenden Pressekonferenz mit.