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Dresdner Handballer feiern Auftaktsieg, bangen aber um einen Neuzugang

Handball-Zweitligist HC Elbflorenz feiert einen 30:26-Auftakt in Hüttenberg. Allerdings ist ein Neuzugang wohl schwer verletzt.

Von Alexander Hiller
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Der HC Elbflorenz um den neuen Cheftrainer André Haber (vorn) verbuchte zum Saisonstart gleich einen Auswärtserfolg.
Der HC Elbflorenz um den neuen Cheftrainer André Haber (vorn) verbuchte zum Saisonstart gleich einen Auswärtserfolg. © ronaldbonss.com

Dresden. Der Auftakt ist geglückt. Der Handball-Zweitligist HC Elbflorenz legte in der neuen Saison einen Start nach Maß hin. Allerdings mit einem dicken Wermutstropfen. Am Samstag setzten sich die Dresdner beim TV Hüttenberg mit 30:26 (15:10) durch. Für den neuen Dresdner Cheftrainer André Haber ein gelungener Einstand im ersten Pflichtspiel für den neuen Arbeitgeber.

Dessen Team dominierte die Partie vom Start weg – hinter einer beweglichen und aggressiven Deckung wusste Torhüter Marion Mallwitz in der so wichtigen Anfangsphase immer wieder zu gefallen. Sogar einen Kopftreffer durch den Hüttenberger Hendrik Schreiber steckte er nach einer kurzen Pause problemlos weg. Und im Angriff agierten die Gäste so variabel, dass die offensive Gastgeber-Deckung mit ihrer typischen 3-2-1-Abwehr immer wieder vor Probleme gestellt werden konnte. Vor allem der beste Dresdner Werfer Lukas Wucherpfennig (neun Tore/drei davon per Siebenmeter), Mindaugas Dumcius und Ivar Stavast (je fünf) partizipierten von den angebotenen Freiräumen.

Kreisläufer Oliver Seidler hat sich offenbar schwer verletzt. Der Neuzugang aus Würzburg musste in der Schlussviertelstunde vom Feld getragen werden. Sein linkes Knie wurde bereits geröntgt, am Montag soll ein MRT-Termin Aufschluss über das Ausmaß der Ver
Kreisläufer Oliver Seidler hat sich offenbar schwer verletzt. Der Neuzugang aus Würzburg musste in der Schlussviertelstunde vom Feld getragen werden. Sein linkes Knie wurde bereits geröntgt, am Montag soll ein MRT-Termin Aufschluss über das Ausmaß der Ver © ronaldbonss.com

„Am ersten Spieltag herrscht noch nicht so viel Klarheit, dass man weiß, wo man genau steht. Ich glaube, dass wir unseren Job dort relativ souverän gelöst haben“, betonte der 37-jährige André Haber. Die Spielstände in der zweiten Hälfte belegen diese Ansicht: 17:13 (34.), 22:17 (42.), 28:23 (56.). Auch einen Zwischenspurt der Hüttenberger, die auf ein Tor herankamen (17:16/37.) konterten die Gäste clever.

Von einem Start nach Maß will der Handballlehrer dennoch nicht sprechen. Weil die Dresdner einen mutmaßlich schwer verletzten Spieler wieder mit auf die Rückreise nach Dresden nehmen mussten. Kreisläufer Oliver Seidler zog sich in der Schlussviertelstunde eine Knieverletzung am linken Bein zu, musste vom Feld getragen werden. „Die medizinische Unterstützung von Hüttenberg war fantastisch. Oliver war im Krankenhaus zum Röntgen, um einen Bruch auszuschließen. Dahingehend wurde nichts diagnostiziert“, sagte Haber. Die Untersuchung am Muskel- und Sehnengewebe erfolgt am heutigen Montag in Dresden. „Dann wissen wir mehr.“

Sollte Seidler eine schwerwiegende Verletzung erlitten haben, die ihn über mehrere Monate außer Gefecht setzt, hätten die Dresdner mit Rückkehrer Jonas Thümmler nur noch einen etatmäßigen Kreisläufer im Profikader. „Wir tun alles, dass wir Oli ganz schnell wieder haben, ansonsten müssten wir uns etwas einfallen lassen“, sagte Haber. Der HC Elbflorenz müsste für diese Position im schlimmsten Verletzungsfall also kurzfristig nachverpflichten. „Vielleicht haben wir den Sieg teuer bezahlt, das wäre ein großer Wermutstropfen“, sagte Haber.

André Haber hat für den Profikader auch eine neue Strategie für Auswärtsfahrten ersonnen.
André Haber hat für den Profikader auch eine neue Strategie für Auswärtsfahrten ersonnen. © ronaldbonss.com

Die knapp 460 Kilometer lange Anreise nach Hüttenberg hatten die Dresdner bereits am Freitag angetreten – und das ist für die Elbestädter durchaus neu. Noch in der Vorsaison reisten die Dresdner nur zu Ausfährtszielen, jenseits von 500 Kilometer Entfernung einen Tag vorher angereist. „Wir fahren gerne einen Tag eher – vielleicht nicht nach Aue. Für mich gehört das dazu, um die Reisebelastung kleinzuhalten. Im Bus sitzen ist nicht so erholsam, wie bereits vor Ort zu sein und in einem vernünftig Bett geschlafen zu haben“, argumentiert André Haber. „Wir werden das mit Augenmaß entscheiden, einen Tick öfter handhaben, als in den vergangenen Spielzeiten“, sagt der Trainer.

Vor dem ersten Pflichtspiel der Saison konnten die Dresdner positive wirtschaftliche Neuigkeiten vermelden. Hauptsponsor Ostsächsische Sparkasse hat einen neuen Dreijahresvertrag aufgelegt und den finanziellen Wert um 30 Prozent aufgestockt.