Leipzig. Der Wintereinbruch dieser Tage kam genau richtig. Schneemann bauen und Schlitten fahren brachten den Kindern kurzzeitig Bewegung und vor allem Abwechslung inmitten des Lockdowns, der neben der Schularbeit zu Hause auch ein striktes Sportverbot vorsieht. Training selbst in Kleingruppen ist seit 1. November in Sachsen untersagt – ausgenommen Profisport.
Vereine wie der Handball-Bundesligist DHfK Leipzig oder die Fußballer von Dynamo Dresden, die sich seit Pandemie-Beginn mit 19 weiteren Vereinen in der Initiative „Teamsport Sachsen“ zusammengeschlossen haben, setzten dann Mitte Dezember aufgrund der prekären Corona-Lage im Freistaat auch das Training ihrer Nachwuchsleistungszentren aus. „Dieser große Einschnitt für die Ausbildung und Leistungsentwicklung war notwendig und richtig“, erklärt Karsten Günther, Sprecher der Initiative und DHfK-Manager.
Nun macht der Sport wieder mobil und plant für Montag die Rückkehr in den Trainingsbetrieb, wie Günther verdeutlicht: „Das ist dringend notwendig, wir haben eine Verpflichtung gegenüber den Athleten. Wir werden allerdings kein Risiko eingehen, sondern streben einen maßvollen, der Lage angepassten Beginn an.“
"Wertvolle Konzepte für den Wiedereinstieg"
Bedeutet konkret: Unter Berücksichtigung der sächsischen Corona-Schutz-Verordnung soll in den Nachwuchsleistungszentren zunächst ab Altersklasse U 15 wieder trainiert werden. Dabei hat sich die Teamsport-Initiative auf ein Konzept verständigt, das pro Woche zwei Corona-Schnelltests und eine Reduzierung der Trainingsgruppengröße vorsieht. Die Kosten trägt jeder Verein selbst.
Mit dem in Sachsen für den 8. Februar geplanten Schulstart sollen weitere Altersklassen folgen – und dann, so hofft man nicht zuletzt beim Landessportbund (LSB), zeitnah alle wieder trainieren. Corona-konform, wie Verband und Vereine betonen, also in Kleingruppen verbunden mit Hygiene-Richtlinien.
LSB-Generalsekretär Christian Dahms sieht im Teamsport-Vorstoß ein wichtiges Zeichen. „Durch die praktische Umsetzung werden wertvolle Konzepte für den Wiedereinstieg geschaffen. Davon profitiert perspektivisch der gesamte Amateur- und Breitensport“, sagt Dahms, der wie zuletzt auch Sachsens Fußballchef Hermann Winkler das Vereinssportverbot speziell im Nachwuchs deutlich kritisiert hatte. „Fakt ist: Der Sport macht seine Hausaufgaben und steht bereit, wenn es wieder losgehen kann“, betont Dahms.