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Positiv Verrückte jagen auf legendärem Kurs in Lückendorf die Bestzeiten

Ein Fest für Motorsport-Fans: Das berühmte Bergrennen in Lückendorf feiert sein 100-jähriges Bestehen. Auch ein sächsisches Duo hat Siegchancen.

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Das Duo Pfalz/Lüttke vom AP-Racing-Team in der berühmten Spitzkehre des Lückendorfer Bergrennens – zu sehen wieder am 5. und 6. August.
Das Duo Pfalz/Lüttke vom AP-Racing-Team in der berühmten Spitzkehre des Lückendorfer Bergrennens – zu sehen wieder am 5. und 6. August. © Raimund Zinke

Lückendorf. Am Wochenende findet im Zittauer Gebirge wieder das Lückendorfer Bergrennen statt – und dieses begeht dabei sein 100-jähriges Jubiläum. Auch heute noch fasziniert das legendäre Motorsportevent auf der Naturrennstrecke im ostsächsischen Dreiländereck die Teilnehmer und Zuschauer, so wie einst 1923.

Die Rennstrecke von Eichgraben nach Lückendorf ist besonders einzigartig durch ihre unterschiedlichen Kurvenarten und die ständig wechselnden Lichtverhältnisse. Ein ganz besonderes Alleinstellungsmerkmal ist die Tatsache, dass die Rennstrecke in Lückendorf offiziell für Geschwindigkeitswettbewerbe von Motorrädern und Gespannen registriert ist.

Saisonhöhepunkt für erfolgreiches Sachsen-Duo

Auch das erfolgreiche AP-Racing-Team Pfalz/Lüttke aus Sachsen folgt am 5. und 6. August dem Ruf des Berges und startet beim hundertjährigen Jubiläum des Lückendorfer Bergrennens. Für die Sidecar-Spezialisten ist dies der Saisonhöhepunkt; das Ziel ihrer Titelverteidigung haben sie fest im Blick.

Nach den Rennen zur Vintage Hill Climb European Championship in Landshaag (April) und Julbach (Juni), beides in Österreich, können Armin Pfalz und Dirk Lüttke auf zwei siegreiche Rennen, makellose 100 EM-Punkte und eine bequeme Führung in der Europameisterschaft verweisen. Am Wochenende geht das erfolgsverwöhnte AP-Racing-Team nun auf der Traditionsstrecke in der Oberlausitz an den Start. Selbstverständlich gedenken sie auch dort, die Lorbeeren abzustauben.

Auf die leichte Schulter nehmen die erfahrenen Motorsportler dieses Rennen nicht. Beide kennen die Strecke wie ihre Westentasche – Dirk Lüttke übrigens nicht nur als „Bei“-Fahrer, sondern auch auf der Solo-Maschine. Armin Pfalz bezeichnet Lückendorf gar als seine Hausstrecke.

"Das wird großartig, das weiß ich"

Wer die beiden Renn-Profis mit ihrem Haller-Gespann Suzuki GS 1000 (BJ 1978) in Aktion erleben möchte, sollte das Wochenende in Lückendorf an der Rennstrecke verbringen. Kleiner Insidertipp: Ein Platz in der Spitzkehre, noch in relativer Nähe zum Startareal, ist schwer empfehlenswert. Die Geschwindigkeit der Fahrzeuge wird in der Regel hier etwas weniger, da dies ein wichtiger Brems- und Schaltpunkt ist. Ob Renngespanne der Vintage Klasse, Solo-Maschinen und andere Formelfahrzeuge: Action ist garantiert.

„Das wird großartig, das weiß ich“, versichert Armin Pfalz und schaut währenddessen nur kurz von seiner Schraubarbeit auf. Trotz großzügiger Sponsoren, ohne die Motorsport auf Europameisterschaftsniveau nicht möglich ist, hält der Pilot des Formelgespanns gern alle Fäden in den eigenen Händen. Gemeinsam tüftelt er mit den AP-Vereinsmechanikern und seinem Teamkollegen Dirk Lüttke vor, während und vor allem nach der Saison an Optimierungen – und zwar für Mensch und Maschine. „Sobald wir auf der Strecke sind, muss die Maschine geschmeidig und absolut zuverlässig mitspielen. Da kannst du nicht noch nebenbei überlegen, ob alles läuft. Es muss laufen.“

Das Triple ist fest eingeplant

„Renngespannfahren ist eine Art Beziehungssport“, erklärt Dirk Lüttke lächelnd. „Armin und ich müssen uns absolut, und vor allem blind, aufeinander und die Maschine verlassen können. Das gilt in erster Linie für die Strecke.“

Die beiden sächsischen Motorsportler sind seit vielen Jahren auf den Rennstrecken des Freistaates und in Europa unterwegs, zuerst unabhängig voneinander, seit 2020 als Team. Und das erfolgreich: Bereits 2020 und 2022 wurden sie die Europäischen Bergmeister der Formel-Gespann-Piloten. 2021 wurde die Rennserie coronabedingt ausgesetzt. Für dieses Jahr ist das Triple fest eingeplant – und mit einem Sieg beim hundertjährigen Jubiläum des Lückendorfer Bergrennens würde dieses in greifbare Nähe rücken. (SZ)