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Läuft wieder! Lust am Laufen übertrifft Vor-Corona-Zeiten

Die Begeisterung für die ganz großen Laufveranstaltungen ist zurück und übertrifft das Vor-Corona-Niveau. Davon profitieren in Dresden der Oberelbe-Marathon und die Team Challenge.

Von Tino Meyer
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Der Oberelbe-Marathon gehört zu den beliebtesten Läufen in Deutschland - und meldet zur 25. Auflage einen Teilnehmerrekord.
Der Oberelbe-Marathon gehört zu den beliebtesten Läufen in Deutschland - und meldet zur 25. Auflage einen Teilnehmerrekord. © ronaldbonss.com

Dresden/Pirna. Gehofft haben sie natürlich darauf, noch dazu wegen des Jubiläums in diesem Jahr, wirklich damit rechnen aber konnten die Organisatoren des VVO Oberelbe-Marathons, kurz OEM, keineswegs. Was ist in diesen bewegten Zeiten schon sicher? Erst recht in der Veranstaltungsbranche, zu der spätestens im Zuge der Corona-Regeln auch Sportwettkämpfe gehören.

Nun jedoch steht sogar schon weit vor dem Startschuss an diesem Sonntag (28.4.) fest: Die 25. Auflage des Landschaftslaufes auf dem Elberadweg wird mit einem Teilnehmerrekord enden. Bis zwei Tage zuvor haben sich bereits 6.450 Läuferinnen und Läufer für eine der insgesamt sechs angebotenen Distanzen angemeldet und damit gut hundert mehr als im bisherigen Rekordjahr 2017 – als der OEM zum 20. Mal stattgefunden hat.

Solche Jubiläen ziehen offenbar immer, und doch ist die Bestmarke in diesem Jahr eine besonders bemerkenswerte. "Ein Vierteljahrhundert OEM – darauf sind wir stolz, und freuen uns, dass es uns noch gibt. Es war ja mal eng. Doch jetzt sind wir wieder in der Spur", erklärt Rennleiter Uwe Sonntag – und denkt äußerst ungern drei, vier Jahre zurück.

Sich für Läufe anzumelden, haben die Leute neu lernen müssen

Inmitten der Corona-Pandemie hat schließlich auch der OEM zweimal ausfallen müssen, was für Veranstalter wie ihn tatsächlich existenzielle Fragen gestellt hat – und in den Nach-Corona-Jahren ganz neue Herausforderungen: die veränderte Freizeitgestaltung der Menschen.

Wieder zu Massenveranstaltungen wie Messen, Konzerten oder eben den großen Laufevents zu gehen, ist nicht mehr selbstverständlich gewesen. Klar, gelaufen wurde in der Pandemie womöglich so viel wie selten zuvor. Sich konkret auf Rennen vorzubereiten und für Läufe anzumelden, haben aber selbst ambitionierte Hobbysportler erst wieder lernen müssen. Zwei, drei Jahre werde das Corona-Delta andauern, meinte damals Günter Frietsch.

Auch immer mehr Kinder begeistern sich fürs Laufen

Und der Geschäftsführer der Laufszene Events GmbH in Dresden, die in Sachsens Landeshauptstadt unter anderem den Citylauf sowie die Rewe Team Challenge organisiert, hat recht behalten. Eben jene Team Challenge, der Firmenlauf über fünf Kilometer vom Altmarkt bis in das Rudolf-Harbig-Stadion, hat in dieser Woche ebenfalls einen Teilnehmerrekord vermeldet: Am 12. Juni sind bei der 15. Auflage über 25.000 Läuferinnen und Läufer am Start. Die letzten rund 2.000 verfügbaren Plätze dürften in den nächsten Tagen vergriffen sein.

Die Begeisterung für Laufveranstaltungen im lauffreudigen Dresden ist offenbar zurückgekehrt, und sie übertrifft nun sogar das Vor-Corona-Niveau. "Das war und ist natürlich kein Selbstläufer, das merken wir als Veranstalter. Doch offenbar haben zugleich auch die Leute festgestellt, dass ihnen ohne Laufen etwas fehlt. Eine schöne Win-Win-Situation", sagt Frietsch.

Was noch auffällt, sowohl beim Blick in die Meldezahlen des Citylaufs vor gut vier Wochen als auch jetzt beim OEM: Immer mehr Kinder und Jugendliche machen mit! Beim Mini-Marathon, der über 2,7 Kilometer vom Fährgarten Johannstadt bis in den Sportpark Ostra führt, sind fast rund 850 Kinder dabei. Und der Bambinilauf am frühen Sonntagmorgen ist mit 150 Knirpsen komplett ausgebucht.