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Paukenschlag bei den Meißner Handball-Frauen

Der VfL Meißen hat Daniel Reddiger als neuen Chefcoach verpflichtet und zwei Spielerinnen der HSG Neudorf/Döbeln unter Vertrag genommen. Damit soll es bei den Elbehexen besser laufen als zuletzt.

Von Jürgen Schwarz
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Das neue Trainerduo des VfL Meißen: Chefcoach Daniel Redigger (rechts) und Sten Heller.
Das neue Trainerduo des VfL Meißen: Chefcoach Daniel Redigger (rechts) und Sten Heller. © Enrico Schneider

Meißen. In der Vorwoche überraschte der VfL Meißen mit einer Pressemitteilung und der Bekanntgabe, dass die Elbehexen zukünftig von Trainer Daniel Reddiger in der Mitteldeutschen Oberliga betreut werden. „Mit dieser Entscheidung setzt der VfL Meißen ein klares Zeichen für einen Neuanfang und den Wunsch nach sportlichem Erfolg“, teilte der Verein mit. Reddiger folgt auf Athina Vasileiadou.

Offensichtlich waren die Verantwortlichen mit dem Abschneiden in der Vorsaison nicht zufrieden. Die Elbehexen mussten als Drittliga-Absteiger bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt in der Oberliga bangen. Die Griechin Vasileiadou hatte das Traineramt 2022 übernommen, nachdem die langjährige Auswahlspielerin nach einer schweren Knie-Verletzung (drei Operationen) ihre Laufbahn für beendet erklärt hatte. Vasileiadou bleibt dem Verein aber erhalten, „engagiert sich weiterhin intensiv beim VfL-Nachwuchs“, berichtet Pressesprecher Enrico Schneider. Und er deutet an, dass die 37-Jährige sogar noch einmal ihr Comeback als Spielerin geben könnte. „Ausschließen würde ich es nicht.“

"Wollen uns in der dritten Liga etablieren"

Neben Daniel Reddiger haben die Meißner auch Sten Heller unter Vertrag genommen. „Ich bin sehr dankbar, dass ich meinen langjährigen sportlichen Wegbegleiter, Physio- und Sporttherapeut Sten Heller, mit ins Trainerteam nehmen konnte, der als Athletiktrainer fungiert“, sagt Reddiger. „Der weitere Trainerstab, den ich bislang kennenlernen durfte, passt hervorragend und ich denke wir können gemeinsam sehr erfolgreich sein. Wir wollen zusammen in den nächsten Jahren ein starkes Team aus talentierten jungen Spielerinnen, gespickt mit ein paar erfahrenen Handballerinnen, aufbauen, das sich in der dritten Liga etablieren kann.“

Daniel Reddiger war sechs Jahre als Damen-Trainer bei der HSG Neudorf/Döbeln tätig – mit Meistertitel und Pokalsieg. Im Vorjahr nahm er sich eine Auszeit. „Ich gehe aber davon aus, dass es mir irgendwann wieder in den Fingern kribbeln wird“, sagte er 2022. Das war nun offensichtlich der Fall. „Nach der einjährigen Auszeit von der Trainerbank hatte ich wieder große Lust dort Platz zu nehmen. Ich stand mit einigen Vereinen schon recht weit in Verhandlungen, als mich der VfL-Vorsitzende Paul Rinkewitz anrief und fragte, ob ich Lust hätte, den Posten in Meißen zu übernehmen.“ Offensichtlich gelang es Rinkewitz, seinen Wunschkandidaten von den Gegebenheiten und der Vereinsphilosophie zu überzeugen.

"Das Team ist bereit für die Aufgaben"

„Ich war gleich Feuer und Flamme für das Projekt und sagte den Meißnern noch am selben Tag zu und den anderen Vereinen ab“, so der neue VfL-Chefcoach. „Die Bedingungen sind super und die Nachwuchsarbeit seit Jahren auf einem sehr hohen Niveau. Mir macht es schon immer große Freude, junge Spielerinnen zu entwickeln und gemeinsam etwas aufzubauen. Der Verein bietet mir dazu die perfekten Möglichkeiten und ich kann mich mit dessen Philosophie komplett identifizieren.“

Derzeit befinden sich die Elbehexen in der Vorbereitung auf die neue Punktspielserie und Reddiger ist sehr zufrieden: „Wir sind auf einem guten Weg. Das Team ist bereit für die Aufgaben und wir arbeiten unseren eigenen Spielstil heraus. Das wird noch eine ganze Weile dauern, aber das Potenzial, was in diesem Team steckt, ist enorm. Wir haben, denke ich, eine gute Mischung aus sehr jungen talentierten Spielerinnen und erfahrenen Spielerinnen.“

Neu im Kader der Elbehexen sind Anne Eberhardt und Stephanie Ehrenberg, die von der HSG Neudorf/Döbeln kamen. „Sie werden ein wichtiger Bestandteil dieses Teams sein“, ist der Trainer überzeugt. „Ich bin sehr optimistisch, dass wir schon in dieser Saison eine gute Rolle in der Oberliga spielen können, vorausgesetzt, wir haben kein allzu großes Verletzungspech.“

Das erste Punktspiel der Saison 2023/24 findet am 9. September statt. Dann haben die Elbehexen den HC Burgenland zu Gast. „Wir sind überzeugt, dass das neue Trainergespann die richtige Wahl war, um die sportlichen Ziele zu erreichen. Auch sind wir zuversichtlich, dass die Mannschaft ihr Potenzial ausschöpfen und die geforderten Leistungen auf der Platte umsetzen kann“, sagt VfL-Vorsitzender Paul Rinkewitz. (mit es)