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Für den Bestwert bei den Elbehexen sorgen die Fans

Nach dem Drittliga-Abstieg liegt hinter Meißens Handballerinnen eine schwierige Saison in der Oberliga. Eine Elbehexe ragt dennoch heraus. Auch das Interesse der Zuschauer ist riesig.

Von Jürgen Schwarz
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Die jungen Handballerinnen aus Meißen freuen sich über den Oberliga-Verbleib.
Die jungen Handballerinnen aus Meißen freuen sich über den Oberliga-Verbleib. © Enrico Schneider

Meißen. Die Saison in der Mitteldeutschen Handball-Oberliga der Frauen ist beendet. Der VfL Meißen landete in der Endabrechnung mit 16:24 Punkten auf Platz acht und blieb damit unter den eigenen Erwartungen. Den Titel sicherte sich der HV Chemnitz mit 31:9 Zählern, gefolgt vom BSV Sachsen Zwickau II (30:10) und dem HC Burgendland mit 19:11 Punkten.

Gestartet waren Mitte September nur elf Mannschaften, da die BSG Aktivist Gräfenhainichen ihr Team vier Wochen vor dem Punktspielstart zurückgezogen hatte. Die Elbehexen gingen nach dem Drittliga-Abstieg mit drei Neuzugängen (Marlene Böttcher, Vanessa Maluschke, Elisa Schurigt) ins Spieljahr 2022/23, zudem übernahm die Griechin Athina Vasileiadou das Traineramt. Die langjährige Auswahlspielerin hatte 2022 ihre aktive Laufbahn nach einer schweren Knie-Verletzung (drei Operationen) beenden müssen.

Schon im ersten Punktspiel wurde deutlich, dass das Ziel, im oberen Tabellendrittel mitzuspielen, ein sehr anspruchsvolles für das junge Team sein würde. Mit 21:18 unterlagen die Meißnerinnen zu Hause dem Görlitzer FC, der in der Endabrechnung auf Platz vier einkam. Versöhnlich verlief dagegen der letzte Auftritt in heimischer Halle – 35:28 gegen Aufbau Altenburg (9.).

Auswärts mit schlechter Bilanz

In diesen acht Monaten warteten die VfL-Frauen sportlich mit einer Berg- und Talfahrt auf, bei der am Ende sieben Siege, zwei Remis und elf Niederlagen zu Buche standen. Auswärts gelangen den Elbehexen nur ein einziger Sieg: 29:26 beim SV Niederndodeleben (5.). Beim Tabellen-Vorletzten HSV Magdeburg gelang ein 32:32, die anderen Auswärtspartien wurden allesamt verloren. In heimischer Halle sah die Bilanz schon viel besser aus: sechs der zehn Partien wurden gewonnen, drei verloren und eine Begegnung endete Remis.

Wie viel Potenzial im Meißner Kader steckt, bewiesen die Duelle mit dem Oberliga-Meister HV Chemnitz (26:30, 24:26). Auch das Heimspiel gegen den Vizemeister aus Zwickau (30:30) und die beiden Vergleiche mit dem Tabellendritten Burgenland (36:32, 21:23) zählten zu den Lichtblicken dieses Spieljahres. Und nicht zu vergessen ist Lena Thomas, die in 20 Partien sage und schreibe 203 Tore warf und damit die mit Abstand erfolgreichste Spielerin der Oberliga war.

In einer Beziehung waren Meißen sogar absolute Spitze: Durchschnittlich 210 Zuschauer konnte keines der elf Oberliga-Teams aufweisen. „Mir fällt ein großer Stein vom Herzen, dass wir den Klassenerhalt geschafft haben“, gibt Pressesprecher Enrico Schneider zu. „Wir sind mit einem der jüngsten Kader in die Saison gestartet und die Mannschaft brauchte einfach Zeit. Rückschläge, und von denen hatten wir einige, gehören zum Lernprozess. Letztlich sehen wir die positive Entwicklung der Mannschaft, zu der auch unsere Fans beigetragen haben. Sie haben uns auch in den schwierigen Phasen immer unterstützt. Das ist keine Selbstverständlichkeit, um so dankbarer sind wir dafür.“