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So feiert Tina Punzel ihren EM-Titel

Wasserspringerin Tina Punzel holt im Synchron-Mixed mit Lou Massenberg das ersehnte EM-Gold. Das soll aber nur der Anfang für die Dresdnerin sein.

Von Alexander Hiller
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Lou Massenberg und Tina Punzel feiern auf dem Treppchen ausgelassen. Für die Dresdnerin soll das nur der Auftakt einer Medaillenserie sein.
Lou Massenberg und Tina Punzel feiern auf dem Treppchen ausgelassen. Für die Dresdnerin soll das nur der Auftakt einer Medaillenserie sein. © dpa

Rom/Dresden. Zwei Tage später als geplant ist sie da – die erste EM-Medaille für Deutschlands beste Wasserspringerin: Tina Punzel vom Dresdner SC schaffte nun nach Rang fünf im Teamwettbewerb am Montag mit dem Berliner Lou Massenberg den Sprung ganz nach oben und gewann den Europameistertitel im Synchron-Mixed vom Dreimeterbrett.

Für die 27-jährige Dresdnerin war der Triumph vom Mittwoch es das sechste EM-Gold ihrer Karriere. Mit 294,69 Zählern landeten die Deutschen vor Reid/Heatly (Großbritannien/290,76) und den WM-Zweiten Pellacani/Santoro (Italien/283,56).

Tina, wie sehr hat es Sie für den EM-Titel motiviert, dass Sie und Ihr Team am Montag hinter den Erwartungen zurückgeblieben waren?

Tatsächlich haben wir das gut eingeordnet. Unser Einzelsprung – also der von Lou und mir – war im Teamevent auch wirklich gut. Von daher habe ich mich echt gut vorbereitet gefühlt. Wir haben in den Tagen hier gut trainiert. Es war das Ziel, dass wir das auch ins Becken bringen und zeigen – und das hat echt super funktioniert. Wir wollten dagegenhalten, und dass wir das jetzt so geschafft haben, ist einfach geil.

Kann man nach einem solchen Titel überhaupt ein Haar in der Suppe finden? Hätten Sie beispielsweise die 300-Punkte-Marke gern geknackt?

Das spielt bei so einem Ausgang für mich gar keine Rolle. Wenn man wirklich etwas sucht, dann können wir in den Endphasen der ersten beiden Sprünge noch ein bisschen besser eintauchen. Aber wenn man hier Gold gewinnt, muss man nicht das Haar in der Suppe suchen.

Ihr Synchron-Partner ist 21, geben Sie die Signale, weil Sie erfahrener sind?

Nein, ich glaube, weil ich auf dem Brett etwas mehr Zeit brauche, um mich vorzubereiten. Es gibt mir ein gutes Gefühl, dass ich „Ab“ sagen kann, wenn ich bereit bin. Das macht jedes Synchronpaar unter sich aus und ist ganz unterschiedlich.

Lou Massenberg ist Berliner, das Synchron-Mixed noch eine verhältnismäßig junge Disziplin. Wie viel Zeit investieren Sie tatsächlich, um gemeinsam an dem Programm zu arbeiten?

Wir haben schon sehr, sehr regelmäßig unsere Trainingslager, in denen wir genau diese Synchrondisziplinen trainieren. Wir haben vor der EM noch mal den Fokus darauf gelegt. Bei der WM vor sieben Wochen habe ich einfach gemerkt, dass ich noch nicht 100-prozentig fit war und mir immer ein bisschen Höhe fehlte. Das verunsichert natürlich. Jetzt komme ich langsam wirklich in Form, deshalb haben wir noch mal viel zusammen trainiert. Dass sich das jetzt so ausgezahlt hat, ist eine Megabestätigung und es macht uns unglaublich stolz, dass wir das hier so zeigen konnten.

Bedeutet dieser Titel weniger Druck für Ihre weiteren Starts? Im Einzel vom Dreimeterbrett sind Sie Titelverteidigerin, im Synchron-Wettbewerb mit Lena Hentschel ebenfalls – zwischendurch wurden Sie mit ihr noch Olympiadritte.

Zum einen nimmt das etwas Last von den Schultern, zum anderen macht es unglaublich viel Spaß, hier zu springen. Ich habe richtig Bock auf die zwei Wettkämpfe in den nächsten zwei Tagen.

Trotz ihrer sportlichen Verpflichtung am Donnerstag – können Sie den Titel ein bisschen feiern?

Ich denke, gefeiert wir in jedem Fall, aber natürlich so, dass ich am Donnerstag wieder hochkonzentriert und fit wieder am Brett stehe.

Also stoßen Sie mit einem Gläschen Sekt an?

(lacht) Das kann gut sein.