Drei, zwei, eins, los: Eröffnung des Leistungssportzentrums Altenberg in Sicht
Zusammengewickelte Kabel, wallende Plastikfolien, hochgestellte Stühle - sicher, von seiner Betriebstemperatur ist das neue Leistungssportzentrum in Altenberg noch ein Stück entfernt. Doch es braucht auch nicht mehr viel Fantasie, welches Bild sich den geladenen Gästen zur Eröffnung Ende April bieten wird.
Eins mit viel Grün beispielsweise - limettengrünes Linoleum in den Trainingsräumen und Büros, tannengrüne Spezialbeläge auf den Anschubstrecken für Bob und Skeleton, eine hell-dunkelgrün gestreifte Tartanbahn für die Biathleten, die wahlweise für das Schießtraining oder Sprints genutzt werden kann.
Trainingszentrum für 120 Athleten vom Stützpunkt
Gleich neben der Lauf- und Schießhalle glänzt eine weiße Küchenfront: "Das ist ein Objekt in Weiß und Grün. Wir sind ja hier auch in Sachsen", sagt Jens Degenhardt. Als Hausleiter wird er später die Belegung der Trainingsräume für die Sportler koordinieren, die am Altenberger Bundesstützpunkt trainieren. "Außerdem werden wir hier regelmäßig Gäste aus anderen Stützpunkten haben", sagt er.
Altenberg ist ein Bundesstützpunkt für die fünf Sportarten Bob, Skeleton, Rennschlitten, Biathlon und Mountainbike. Das heißt, dass hier entsprechende Spitzensportler optimale Bedingungen für ihr Training haben sollen. Derzeit seien insgesamt 14 Trainingsgruppen mit circa 120 Athleten an dem Stützpunkt beheimatet, informiert Jens Morgenstern, Geschäftsführer der Wintersport Altenberg GmbH (WiA).
Das erklärte Ziel des Landkreises ist es, ihnen eine Infrastruktur zu bieten, die dem Leistungssport gerecht wird. Optimale Trainings- und Werkstattbedingungen sind dafür das A und O. "Dem wird alles andere untergeordnet", sagt Degenhardt. Entsprechend gehen die Trainingskapazitäten vorrangig an die "Nutzergruppen vor Ort, aber auch von anderen Standorten des Landes", schreibt Jens Morgenstern. "Sollten freie Kapazitäten bestehen, ist auch eine Vermietung an internationale Trainingsgruppen möglich. Diese werden aber nur einen sehr eingeschränkten Zugang zu den Trainingsmöglichkeiten bekommen."
Verschlusssache: Sensible Daten der einzelnen Sportler
Eingeschränkt deshalb, weil im LSZA bald viele sensible Daten der einzelnen Sportler erhoben werden. So ist die weiße Küchenfront im Untergeschoss nicht zum Kochen gedacht: "Hier ist alles da für die Laktatmessung", sagt Degenhardt und öffnet die Kühlschranktür: "Hier können Blutproben aufbewahrt werden."
Ein breiter Durchgang führt direkt hinüber in den Kraftraum, an der Wand reihen sich frisch aufgestellte Ski-Ergometer für die Biathleten. "So können sie direkt von der Schießhalle hierher fahren und weitertrainieren", sagt Degenhardt und fügt an, "so ein Ergometer kostet rund 1.000 Euro. Das sind noch die preiswerteren Geräte."
Ein deutlich aufwändigeres ist die breite Laufbahn: "Es kann bis zwölf Grad gekippt werden. So können bestimmte Strecken simuliert werden." Die Videotechnik zur Auswertung ist noch nicht montiert, "das ist ganz sensible Messtechnik, die installieren wir erst zum Schluss", sagt Degenhardt. Jetzt ist noch zu viel Baustaub im Spiel - gerade versiegeln beispielsweise nebenan Handwerker die Tartanbahn.
Aufbewahrung und Werkstätte für die Sportgeräte
Doch später wird hier jeder Stützpunkt-Sportler ein Profil aus Trainingsdaten haben, mit denen er seine Leistung beurteilen und verbessern kann. Außerdem einen Aufbewahrungsort für sein Sportgerät - Bobgaragen, Rennrodel-Kojen und die Waffenkammer der Biathleten. Sie ist aufwändig gesichert und darf nicht fotografiert werden.
Die Werkstätten der Mountainbiker, Bobfahrer, Rennrodler, Skeletonis und Biathleten warten noch auf die Sportler, die bei der Einrichtung das letzte Wort haben sollen. "Sie wissen am besten, wie sie alles brauchen", sagt Degenhardt. Allerdings muss er sich deshalb auch noch gedulden: "Die Wintersportsaison geht Mitte, Ende März zu Ende. Im Anschluss fahren viele in den Urlaub. Ich gehe davon aus, dass die meisten erst nach Ostern umziehen werden."
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Vom alten Landesleistungszentrum nördlich der Dresdner Straße geht es hinüber ins neue Leistungssportzentrum Altenberg. "Die Trainingsbedingungen in Altenberg verbessern sich damit wesentlich", sagt Degenhardt. Angesichts des Neubaus wurde auf der anderen Straßenseite schon lange nichts mehr investiert. Dafür bilden jetzt die Dreifeldturnhalle, das Glück auf-Gymnasium, das Internat und das Trainingszentrum mit den sinnvoll genutzten Freiflächen dazwischen einen Sportkomplex aus einem Guss - barrierefrei, mit Sauna und einer Atmosphäre, in der Training nicht nur Pflicht ist, sondern auch Spaß macht.