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Stadt rechnet mit Ansturm auf neuen Personalausweis

Die Bürgerbüros befürchten doppelt so viele Anträge wie sonst. Mehr Mitarbeiter gibt es dafür aber nicht.

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© dpa

Die Dresdner müssen sich in diesem und im kommenden Jahr auf längere Wartezeiten in den zehn Bürgerbüros und zwei Meldestellen der Stadt einstellen. Die Verwaltung rechnet damit, dass in diesem Zeitraum rund 140.000 Menschen einen neuen Personalausweis beantragen. Normal sind etwas weniger als die Hälfte. Der Grund für diese Häufung: Laut Einigungsvertrag wurden alle DDR-Ausweise zum 1. Januar 1996 ungültig. Die meisten Dresdner tauschten ihre Pässe 1994 oder 1995 um. Da die Dokumente in der Regel alle zehn Jahre erneuert werden müssen, rollt nun, zwanzig Jahre danach, eine Antragswelle auf die Behörden zu. „Das wird anstrengend“, sagt die Chefin des Bürgerservices, Regina Ebeling. Denn mehr Personal gibt es nicht.

Insgesamt sind in den Bürgerbüros 70 Mitarbeiter angestellt. Sie kümmern sich neben den Personalausweis-Anträgen zum Beispiel auch um Wohngeld-Anträge oder um An- und Ummeldungen nach Umzügen. Die letzte Aufstockung des Personals gab es Ende 2010 mit der Einführung des neuen Personalausweises. Weil die Beantragung aufwendiger als beim Vorgänger ist und länger dauert, wurden vier Mitarbeiter zusätzlich eingestellt.

Wer langes Warten vermeiden will, soll laut Ebeling auf die Morgen- oder Abendstunden ausweichen „Von acht bis neun Uhr oder ab 18 Uhr ist es bei uns meistens noch relativ entspannt“, sagt sie. Am meisten los sei in der Mittagszeit und gegen 16 Uhr. Die längsten Wartezeiten seien generell im Mai und Juni zu erwarten, also kurz vor dem Sommerurlaub.

Für den neuen Personalausweis muss ein biometrisches Passbild, das bisherige Personaldokument, die Geburtsurkunde und, wenn vorhanden, die Eheurkunde mitgebracht werden. Der zehn Jahre gültige Ausweis, den jeder ab dem 24. Lebensjahr bekommt, kostet 28,80 Euro. Dresdner, die zwischen 16 und 24 Jahre alt sind, bekommen einen sechs Jahre gültigen Personalausweis. Dieser kostet 22,80 Euro. Wer einen gültigen Reisepass hat, braucht nicht zwingend einen Personalausweis. Ein Dokument zur Identifizierung reicht aus.

Die Beantragung des neuen Personalausweises dauert rund 20 Minuten. Danach wird das Dokument in der Bundesdruckerei in Berlin produziert. In der Regel kann es zwei Wochen später im Bürgerbüro abgeholt werden. (SZ/win)