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Stolpen: Der einzige Bürgermeister-Kandidat und seine Ziele

Maik Hirdina kandidiert als Parteiloser für das Bürgermeisteramt in Stolpen. Erfahrungen aus der Verwaltungsarbeit bringt er mit.

Von Anja Weber
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Maik Hirdina will vom Landratsamt ins Stolpener Rathaus ziehen.
Maik Hirdina will vom Landratsamt ins Stolpener Rathaus ziehen. © get-shot

Aufgewachsen ist Maik Hirdina im Stolpener Ortsteil Langenwolmsdorf und dort seit Generationen verwurzelt. Beruflich ist er seit 20 Jahren im öffentlichen Dienst in unterschiedlichen Landkreisverwaltungen tätig. Seit 2015 arbeitet er im Referat Rettungswesen im Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. In den letzten Wochen war viel im Stolpener Land unterwegs, hat sich bei den Ortsteil-Feuerwehren vorgestellt, in den verschiedensten Vereinen und in Gesprächsrunden mit den Einwohnern und Einwohnerinnen von Stolpen. Er ist der einzige Kandidat. Zurücklehnen wird er sich deshalb nicht. Seine Ziele hat er in den Gesprächen engagiert und klar zum Ausdruck gebracht. Maik Hirdina tritt als parteiloser Bewerber an. Der amtierende Bürgermeister Uwe Steglich (FDP) stellt sich nicht mehr zur Wahl und will sich beruflich neu orientieren.

Von seiner künftigen Arbeit hat er klare Vorstellungen, wohlwissend, dass die Finanzausstattung der Kommunen auch in den nächsten sieben Jahren nicht rosig sein wird. Das wiederum erfordert auch von einem Bürgermeister kreative Lösungen und Ideen. Und die hat der 44-jährige Maik Hirdina.

Dresdner Speckgürtel ist kein Ruhepflaster

Nicht das es ihm im Landratsamt langweilig geworden wäre. Sein Verantwortungsbereich umfasst vielfältige Aufgaben von der Einsatzplanung für Luftrettung, Bergwacht, den Rettungsdiensten im Landkreis, der Wasserrettung bis hin zum Projektmanagement im Landkreis, im Freistaat sowie der Euroregion. Dazu gehört auch das Ausarbeiten von speziellen Einsatzplänen in den verschiedensten Katastrophenszenarien. Zudem geht es da auch um die Beschaffung von Fördermitteln und ähnlichen. Sein Wissen und die Erfahrungen kann er da gut im Stolpener Rathaus einbringen. "Ich sehe meine Aufgabe darin, die Gemeinde zukunftsfähiger zu gestalten, sie mit neuen Ideen zu beleben und nachhaltig weiterzuentwickeln", sagt er. Er will sich für alle im Stolpener Land mit starker Stimme einsetzen. Das sei seine Motivation. Große Verantwortungsbereitschaft und eine ökonomische Denkweise bringe er schon von Berufswegen mit. Und beides wird wohl auch in den nächsten Jahren immer wichtiger.

Auch ihm ist nicht entgangen, dass seine Heimatgemeinde um jeden Einwohner ringen muss. Und da steht Stolpen im Speckgürtel von Dresden noch ziemlich gut da. Allerdings sieht er das nicht als Ruhepflaster. Eine stabile Bevölkerungsentwicklung in der Kommune ist sein primäres politisches Ziel. Und als Familienvater liege ihm natürlich das Bildungssystem und die Betreuungssituation der Kinder am Herzen.

All das macht sich nicht von alleine. Er weiß, dass es in Zukunft noch mehr darauf ankommt, Ideen zu entwickeln, die Stolpen auch als Wirtschaftsstandort stärken und verbessern. "Es ist mir sehr wichtig, attraktive Arbeitgeber vor Ort zu halten und Neuansiedlungen zu fördern", sagt er. Und verspricht, dass sich die Gewerbetreibenden auf seine Unterstützung bei ihren vielfältigen Anliegen verlassen könnten. Genauso engagiert setzt er seine Ziele in der Einwohnerentwicklung. Deshalb will er auch im gesamten Kommunalgebiet Zuzugsmöglichkeiten schaffen und dabei den Charakter und den Charme des Stolpener Landes erhalten. Es geht darum, weiter kleinere Wohnbauflächen oder Möglichkeiten der Umnutzung oder Lückenbebauung zu finden. Das Stolpen ein beliebter Wohnort ist, zeigt nicht zuletzt, wie schnell sich das neue Wohngebiet Am Schlossberg gefüllt hat.

Kaputte Straßen zu wenig Radwege

Maik Hirdina kennt die Klagen über fehlende Radwege oder katastrophale Straßen, auch um die Sorgen mancher Eltern wegen fehlender Gehwege weiß er. Deshalb will er sich als Bürgermeister für die Sanierung von Straßen und die Schaffung von Rad- und Gehwegen einsetzen. Noch ganz gut aufgestellt ist Stolpen mit der medizinischen Versorgung. Aber auch hier will er am Ball bleiben und diese weiter stärker. "Außerdem liegt mir die Integration bedürftiger älterer Menschen und deren Schutz vor Vereinsamung am Herzen", sagt er. Nicht zuletzt weiß er auch um die Bemühungen von Stolpner Einwohnern, dass Wir-Gefühl zu stärken, mehr Gemeinsamkeit zu fördern. Auch für ihn sie das ein ganz wichtiger Punkt. Ebenso wie die Unterstützung der Vereine und des Ehrenamtes. Als Bürgermeister wird er künftig noch mehr auf die Impulse der Akteure vor Ort angewiesen sein. "Das ehrenamtliche Engagement für die Gemeinschaft, hat meinen höchsten Respekt und wird bei mir immer ein offenes Ohr und Unterstützung finden", sagt er.

Klar formuliert er seine Ziele auch für die Kinder und Jugendlichen im Stolpener Land. Er möchte das sie gern zurückkommen, auch wenn sie Stolpen für eine Lehre oder Studium verlassen haben. Das setze aus seiner Sicht unter anderem drei Kernpunkte voraus: ein attraktiver Wohnort, eine starke Gemeinschaft und eine gute Infrastruktur. Auf letzte kann Stolpen zum Beispiel durch die Grundschulen und die Oberschule sowie Kindergärten verweisen. Bürgermeisterkandidat Hirdina: "Nach dem Motto, Gutes erhalten, neues schaffen, gemeinsam gestalten, möchte ich die Ärmel hochkrempeln."