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Strache kann ins EU-Parlament einziehen

Trotz Ibiza-Affäre und Rücktritt als Vizekanzler und Parteichef hat Heinz-Christian Strache bei der Europawahl viele Stimmen bekommen.

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Heinz-Christian Strache, Österreichs früherer Vizekanzler und FPÖ-Obmann
Heinz-Christian Strache, Österreichs früherer Vizekanzler und FPÖ-Obmann © Roland Schlager/APA/dpa

Wien. Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache kann nach dem "Ibiza-Video" und seinem Rücktritt als Vizekanzler und Parteichef laut Medienberichten ins EU-Parlament einziehen. Der 49-Jährige erhielt nach Angaben des österreichischen Journalisten Martin Thür bei der Wahl am Sonntag besonders viele Vorzugsstimmen und hat damit trotz eines schlechten Listenplatzes Anspruch auf ein Mandat.

Mit Vorzugsstimmen können Kandidaten unabhängig von der Aufstellung der Liste unterstützt werden. Strache stand auf der FPÖ-Liste auf dem 42. Platz. Nicht bekannt ist, ob Strache ein Vorzugsstimmenmandat annehmen wird.

"Heinz-Christian Strache wird dank Vorzugsstimmen einen Anspruch auf ein Mandat im EU-Parlament haben. 37.448 Stimmen, aus sieben Bundesländern, konnte ich bereits recherchieren", twitterte ORF-Moderator Thür am Montag. "Er benötigt - laut SORA Prognose- etwas mehr als 32.000 österreichweit um über die 5%-Hürde zu kommen." Auch die "Kleine Zeitung" berichtete darüber.

Die Experten von Sora bestätigten der Deutschen Presse-Agentur, dass 32.000 Stimmen nötig sind, um die Fünf-Prozent-Hürde zu überspringen. Nach Angaben der Stadt Wien erhielt Strache allein in diesem Bundesland mehr als 11.000 Vorzugsstimmen.

Strache war am 18. Mai von all seinen Ämtern zurückgetreten, nachdem "Spiegel" und "Süddeutsche Zeitung" das "Ibiza-Video" veröffentlicht hatten. Strache spricht darin mit einer vermeintlichen russischen Investorin über eine mögliche Zusammenarbeit, unter anderem werden eine strategische Einflussnahme, verdeckte Wahlhilfe und möglicherweise illegale Parteienspenden diskutiert. (dpa)