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Twitter-Konkurrent von Meta zunächst nicht in der EU

Threads ist der mit Spannung erwartete Konkurrent des Facebook-Konzerns Meta zu Twitter - am Donnerstag soll die App an den Start gehen. Allerdings nicht bei uns.

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Im US-App-Store von Apple taucht die neue App bereits auf.
Im US-App-Store von Apple taucht die neue App bereits auf. © Apple/Meta; Screenshot: Sächsische.de

Menlo Park. Die Twitter-Konkurrenz-App des Facebook-Konzerns Meta wird zunächst nicht in der Europäischen Union verfügbar sein. In den USA startet die an Metas Foto- und Videodienst Instagram angeschlossene Twitter-Kopie mit dem Namen Threads am Donnerstag. Instagram verweist auf noch offene regulatorische Fragen in der EU. Man werde aber laufend prüfen, die App auch in Europa anzubieten.

Threads gilt als potenziell stärkster Rivale für Twitter, weil die App auf das Netzwerk von hunderten Millionen bereits miteinander vernetzter Instagram-Nutzer zurückgreifen kann. Bei anderen Twitter-Rivalen wie Mastodon, Bluesky und T2 müssen solche über Jahre gewachsenen Nutzer-Netzwerke erst neu geknüpft werden.

Bei Twitter kriselt es seit der Übernahme des Kurznachrichtendienstes durch Tech-Milliardär Elon Musk. Unter anderem fehlen nach der Abwanderung von Anzeigenkunden die Werbeeinnahmen, mit denen sich Twitter bisher finanzierte. Musk verärgerte Nutzer zuletzt auch mit einer Einschränkung für die Zahl der Tweets, die man sich pro Tag ansehen kann.

Tweetdeck, auf das vor allem professionelle Twitter-Nutzer wie Journalisten zurückgreifen, bekommt eine neue Version, die nach 30 Tagen kostenpflichtig werden soll, wie der Dienst am Montag ankündigte.

Während es mehrere kleinere Twitter-Konkurrenten gibt, gilt Mark Zuckerbergs Meta als besonders starker Rivale. Der Konzern weiß, wie man große Online-Plattformen betreibt und hat anders als der langjährige Platzhirsch Twitter in der Ära Musk keine Geldprobleme.

Damit sind die Weichen für ein geschäftliches Duell zwischen Musk und Zuckerberg gestellt, nachdem sich die beiden Milliardäre im Juni bereits zu einem Schaukampf im Ring bereiterklärt hatten. Die "New York Times" berichtete am Wochenende, ein solcher Kampf werde tatsächlich vorbereitet - allerdings sei weiterhin offen, ob er auch tatsächlich stattfinden werde. Der 39-jährige Zuckerberg trainiert mit Kampfsport-Trainern und ist sichtlich fitter als der 52-jährige Tech-Milliardär Musk.

Musk gab sich kämpferisch und schrieb - natürlich auf Twitter - eine Nachricht an Zuckerberg und Meta: "Viel Glück, du wirst diesen Kampf verlieren"

Musk hatte bei Twitter in einem beispiellosen Schritt am Wochenende Beschränkungen für die Anzeige von Tweets verfügt. Musk erklärte den Schritt damit, dass es zu viele Versuche gebe, große Datenmengen von Twitter abzuschöpfen.

Auf die Ankündigung folgten Probleme bei Tweetdeck, wo unter anderem die Anzeige von Listen gestört war. Nur über Tweetdeck ließen sich zuletzt noch Tweets ohne Werbung und mit automatischer Aktualisierung anzeigen.

Dass die Vielnutzer-Software kostenpflichtig werden könnte, wurde bereits seit Jahren spekuliert - auch schon lange vor der milliardenschweren Übernahme durch Musk im Herbst 2022. Das Technologieblog "The Verge" lieferte unter Berufung auf Software-Entwickler eine Erklärung für die jüngsten Probleme bei Tweetdeck: Twitter habe Schnittstellen gekappt, über die das Programm bisher auf die Plattform zugriff. (SZ/dpa)