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Jeder Fünfte kauft gebrauchte Elektronik

Preis und Gerätezustand überzeugen viele von Secondhand-Technik. Auch Reklamationen gibt es kaum, zeigt eine Umfrage.

Von Sylvia Miskowiec
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Wie neu: gebrauchte, wieder aufbereitete Laptops
Wie neu: gebrauchte, wieder aufbereitete Laptops © Christin Klose/dpa

Smartphone, Tablet, Notebook: Wer sich digitale Geräte zulegt, zahlt dafür schnell mehrere Hundert Euro pro Produkt. Oder spart und kauft gebraucht. Doch laut einer repräsentativen Umfrage der Verbraucherzentralen tut das in Deutschland noch nicht einmal ein Fünftel aller Menschen. Und für 63 Prozent der Befragten kommt ein Gebrauchtkauf am Zweitmarkt für Technik zurzeit auch eher nicht infrage.

„Vor allem wenig Vertrauen zum Zustand der Produkte und ihrer Restlebenszeit wurden als Grund für die Zurückhaltung angegeben“, sagt Julia Rehberg von der Verbraucherzentrale Hamburg. Viele befürchteten zudem, dass sich Gewährleistungsrechte nicht durchsetzen ließen und es keine Garantie auf die Geräte gebe. „Darüber hinaus werden fehlende Software-Updates für ältere Digitalgeräte als Manko angesehen“, so die Verbraucherschützerin.

Der Preis ist der große Vorteil

Den Bedenken stehen allerdings einige Vorteile der Secondhand-Technik gegenüber. Denn diejenigen, die gebrauchte Smartphones und Co. erworben haben, sind laut der Umfrage äußerst zufrieden. Mit 91 Prozent hat eine deutliche Mehrheit der Verbraucher gute oder sogar sehr gute Erfahrungen beim Kauf gemacht. Positiv werden zum Beispiel das gute Preis-Leistungs-Verhältnis sowie der überzeugende, in manchen Fällen sogar neuwertige Zustand der Geräte bewertet. Die meisten gaben an, mit der Qualität der Ware und deren zugesicherten Eigenschaften zufrieden gewesen zu sein. Auch der gute Kundenservice der Händler wird genannt. „Reklamationen, etwa wegen der Lieferung eines defekten Geräts, scheint es nur selten zu geben“, sagt Julia Rehberg.

Drei Viertel der Käufer griffen aus Kostengründen auf die im Vergleich zur Neuware günstigeren Gebrauchtgeräte zurück. Für etwas mehr als ein Drittel spielten zudem Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz eine Rolle. Für die Verbraucherschutzzentralen zwei wichtige Punkte. „Die Produktion neuer Geräte verbraucht eine Menge teils seltener Rohstoffe, benötigt viel Energie und verursacht Emissionen,“ sagt Rehberg. So würden in Deutschland jedes Jahr mehr als 20 Millionen neue Smartphones verkauft. In der Nutzung energiesparender als die alten seien jedoch die wenigsten. Digitale Endgeräte sollten daher möglichst lange genutzt, und wenn sie kaputt gehen, repariert werden.