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Tödliches Familiendrama

Eine Mutter von drei Kindern ist im Stadtteil Gesundbrunnen einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen.

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© Christian Essler

Bautzen. Nachbarn müssen den Streit und die Schreie am Dienstagvormittag gehört haben. Die Wände im Plattenbau sind dünn. Und dann die plötzliche Stille. Die Nachbarn gehen nachsehen, was da los ist. Minuten später wählen sie den Notruf der Polizei. Als Rettungskräfte und Polizei in der Gustav-Hertz-Straße im Bautzener Wohnbaugebiet Gesundbrunnen eintreffen, kommt ihre Hilfe zu spät. Eine junge Frau, 32 Jahre alt, liegt tot in ihrer Wohnung. Sie ist gewaltsam ums Leben gekommen. Medieninformationen zufolge ist sie durch Messerstiche gestorben.

Wenig später wird im Stadtgebiet Bautzen der zwei Jahre ältere Ehemann der Toten vorläufig festgenommen. Er leistete keinen Widerstand. Die Polizei geht davon aus, dass er seine Frau getötet hat. Wie genau und warum, das muss die Mordkommission der Polizeidirektion jetzt ermitteln. „Die näheren Tatumstände sind noch nicht abschließend geklärt“, sagt Polizeisprecher Thomas Knaup. Mit genaueren Angaben zum Fundort und den Verletzungen der Toten hält sich die Polizei sehr bedeckt. Man wolle die laufenden Ermittlungen nicht gefährden, heißt es.

Nachbarn und Anwohner sind geschockt. Das Tötungsdelikt in einer Wohnung gleich nebenan ist für viele von ihnen unfassbar. Die Betroffenheit ist groß. „Wir können es kaum glauben, dass so etwas passiert“, sagt eine junge Frau. Eine andere: „Mir läuft es eiskalt den Rücken runter, wenn ich daran denke.“ Im Internet gibt es viele Beileidsbekundungen für die Familie der Toten.

Das besonders Tragische an dem Fall: Das Ehepaar hat drei Kinder: Die zweijährige Tochter ist zum Zeitpunkt der Tat auch noch in der Wohnung. Womöglich hat sie mit ansehen müssen, wie ihre Mutter starb. Die beiden älteren Geschwister, die sieben und elf Jahre alt sind, sind an diesem Vormittag in der Schule. Die Kinder sind alle drei bei Verwandten untergekommen und dort in guter Obhut. Zusätzlich werden sie von Mitarbeitern des Jugendamtes und des Kriseninterventionsteams betreut, die da sind und die Familie unterstützen.

Die Staatsanwaltschaft Görlitz hat angeordnet, dass die Leiche der jungen Frau obduziert werden soll. Das soll weiteren Aufschluss über den Hergang der Tat geben. (szo/ju)